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Seine sechste Expedition führt Michael Kessler bis hinauf zum Brocken "Switch"-Star unternimmt Rasenmäher-Tour

Von Daniela Apel 12.10.2012, 03:15

Ein auffälliges Gefährt zog gestern im Zerbster Umland die Blicke auf sich: Mit einem elektrischen Aufsitzrasenmäher ist der Schauspieler und Comedian Michael Kessler zum Brocken unterwegs. Ein Drehteam begleitet ihn auf seiner Expedition.

Deetz l Er wanderte bereits mit einem Esel zur Ostsee und erkundete die Havel vom Floß aus. Nun nähert sich Michael Kessler mit einer Spitzengeschwindigkeit von 6 km/h Norddeutschlands höchstem Berg. Auf einem wahrlich ungewöhnlichen Gefährt unternimmt der Schauspieler und Comedian derzeit seine inzwischen sechste Expedition für das RBB-Fernsehen: Mit einem elektrischen Aufsitzrasenmäher samt Anhäger tuckert der "Klausi" aus der Filmkomödie "Manta, Manta" gen Brocken.

Am 5. Oktober in Berlin gestartet, will er sein Ziel am 18. Oktober erreichen. Ein Drehteam begleitet ihn im Elektroauto. Es fängt all die spontanen Begegnungen ein, die die Entdeckungsreise auszeichnen. "Wir stecken vorher nur die Strecke ab, sonst wissen wir nicht, was passiert", schildert Kessler den Reiz der spannenden Tour.

Jeder Tag bietet neue Erlebnisse, wenn es nach einem kräftigenden Frühstück zwischen 8 und 9 Uhr heißt: Kamera läuft. "Bis kein Licht mehr ist", macht sich der "Switch"-Star dann auf, Land und Leute zu erkunden. Nur warum wählte er dazu ausgerechnet einen Rasenmäher als Fortbewegungsmittel? "Das ist ein skurriles Bild", meint Kessler. "Man ist sehr gemütlich unterwegs und nimmt seine Umwelt anders wahr", beschreibt er die Vorteile seines knallorangen Untersatzes. "Und man kann die Bevölkerung beim letzten Rasenschnitt unterstützen", ergänzt der 45-Jährige schmunzelnd.

Während er Brandenburg inzwischen recht gut kennt, ist Sachsen-Anhalt für ihn Neuland. Von Bad Belzig aus fuhr er am Mittwoch durch den grenzübergreifenden Fläming bis nach Deetz. "Ein lustiger Name", sagt der gebürtige Wiesbadener, bezeichnet "Deetz" im Hessischen doch den Kopf. Übernachtet wurde im Europa-Jugendbauernhof, dessen Konzept dem Hobby-abenteurer gefällt. "Ich finde es wichtig, dass Kinder nicht den Anschluss zur Natur verlieren."

Als der Kaffee gestern Morgen ausgetrunken ist, erfüllt Michael Kessler noch rasch Autogrammwünsche, bevor er sich auf den wieder voll aufgeladenen Rasenmäher schwingt. Neugierig beäugen ihn die sechs und sieben Jahre alten Hortkinder aus Berlin, die ihre Herbstferien hier verbringen. "Was dreht ihr für einen Film?", wollen sie neugierig wissen.

Winkend verabschiedet sich der 45-Jährige schließlich. Fast lautlos rollt der Rasentrimmer vom Hof. Vorm Lenkrad hängt neben der fest montierten Mini-Kamera ein süßer Plüschhase. "Den habe ich auf einem Jahrmarkt in Potsdam gewonnen." Nur zehn Lose musste er investieren. "Ein Schnäppchen", blickt er lächelnd auf das Maskottchen, das eine Frau "Rosa Moppel" taufte.

Die verschiedensten Menschen trifft Kessler auf seiner Tour. "Jeder hat eine Geschichte. Die Geschichten liegen auf der Straße. Man muss nur zuhören und fragen", sagt er. Zugleich beeindruckt ihn - neben der Landschaft -, dass sich die Leute trotz Kamera auf Gespräche einlassen. Diesmal seien es oft traurige Geschichten. Daneben erzählt er von unerwarteten Wendungen, bei denen sich das Team plötzlich auf einem 60. Geburtstag bei selbstgemachtem Eier- und Holunderlikör wiederfindet. Auch auf ihrer Reise durch Zerbst und seine Umlandorte nehmen sie gestern reichlich Material auf, bis sie mit der Elbfähre nach Barby übersetzen.

Ab 30. November zeigt das RBB-Fernsehen das vierteilige Reiseabenteuer "Kesslers Expeditionen - Mit dem Rasenmäher auf den Brocken".