Der Einzelhandel lebt zwischen den Feiertagen Umtauschen, einlösen, Weihnachtsgeld ausgeben
Nach Weihnachten ist vor Weihnachten – für den Einzelhandel. Viele Menschen wollen das Geld von den Großeltern unter die Leute bringen, den Gutschein einlösen oder aber ein doppeltes Geschenk umtauschen. Der Einzelhandel hat auch nach dem Fest alle Hände voll zu tun.
Zerbst. Ob Klamotten, Technik, ein Buch oder doch was aus dem Baumarkt. Die Liste der Geschenke ist jedes Jahr lang. In diesem Jahr hat die weiße Schneelandschaft sogar für Engpässe im Sportladen gesorgt.
"Die Leute wissen einfach, was sie wollen"
"Noch vor dem Weihnachtsfest waren alle Schlitten ausverkauft", sagt Irena Zielinsky, Mitarbeiterin bei Sport Zille auf der Alten Brücke. Neben den Schlitten waren aber auch Jogginganzüge und Polo-Hemden in diesem Jahr gefragt. Auch das Gutscheingeschäft wurde angekurbelt. "Das geht bei uns das ganze Jahr gut, aber zu Weihnacht wurde es noch mal verstärkt", berichtet die Verkäuferin. Ein Umtausch von zu kleinen oder großen Sachen ist hier ganz unproblematisch möglich. "Die Nachfrage danach hält sich aber in Grenzen", sagt Zielinsky.
Ein beliebtes Geschenk für den Mann ist der Gutschein aus dem Baumarkt – so auch in diesem Jahr. "Unser Gutschein-Geschäft ging wirklich gut, aber das ist nicht außergewöhnlich", sagt Thomas Panjas, Marktleiter des toom-Baumarktes in Zerbst. Die ausgestellten Gutscheine sind dort drei Jahre lang gültig. Einen wirklichen Renner zur Weihnachtszeit gab es allerdings nicht. "Die Einkäufe gingen wirklich querbeet. Von Handwerksmaschinen bis Gartenzubehör war alles dabei", informiert der Marktleiter. Ein Umtausch der Geschenke kommt sehr selten vor. "Die Leute wissen, was sie wollen und ansonsten hilft man sich mit Gutscheinen weiter", erklärt der Marktleiter.
Große Nachfrage herrschte auch in der Buchhandlung von Hannelore Seidler. Ob Krimis, Sachbücher oder historische Romane, die Interessen waren weit gestreut. "Besonders beliebt waren die Romane von Ken Follet, aber auch die Bücher von Helmut und Loki Schmidt", erzählt Seidler.
"Männer wollen ihren Frauen etwas Gutes tun"
Leichte Transportprobleme konnten das Geschäft nicht stören. "Wir haben zwei Mal keine Lieferung zum nächsten Tag bekommen – aufgrund der Witterung. Aber insgesamt wurden wir gut versorgt", informiert die Buchhändlerin. Falls jemand das gleiche Buch doppelt geschenkt bekommen hat, ist auch hier ein Umtausch möglich. "Entweder derjenige sucht sich ein neues aus oder er bekommt einen Gutschein und kann sich dann später etwas aussuchen", erklärt Seidler.
Großer Trend in diesem Jahr waren wohl die Gutscheine aus dem Fotostudio. Porträtaufnahmen oder Workshops zur Technik des Fotografierens erfreuten sich in diesem Jahr einer nie dagewesenen Beliebtheit. "So eine Anfrage wie in diesem Jahr hab ich noch nicht erlebt", sagt Fotograf Lars-Guido Schlegel. Die Gründe dafür sind schnell genannt. "Fotografieren ist ein sehr beliebtes Hobby mit einer recht komplizierten Technik, die man gerne vermittelt bekommen möchte", erklärt Schlegel und fügt an: "Mit den Shootings wollen oft die Männer ihren Frauen einfach mal etwas Gutes tun."