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Wasserrettung Corona sorgt für zweite Zwangspause

Der zweite Lockdown bremst die Zerbster Wasserretter erneut aus. Auch die Eröffnung des neuen Jugendheims muss vorerst ausfallen.

Von Daniela Apel 09.11.2020, 07:00

Zerbst l Am 14. November sollte das neue Jugendheim offiziell übergeben werden. „Verbinden wollten wir das Ganze mit einem Tag der offenen Tür“, erzählt Nico Güth. Nun muss beides vorerst ausfallen, bedauert der Pressesprecher der Zerbster Ortsgruppe der DLRG. Durch den zweiten Lockdown werden die Wasserretter nun erneut völlig ausgebremst.

Bereits der Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr sorgte für eine unverhoffte Zwangspause. Wochenlang fiel das Training aus, konnte erst ab 16. September wieder in der Schwimmhalle aufgenommen werden. „Das alles lief natürlich unter erschwerten Bedingungen und erhöhten Sicherheitsregeln ab“, berichtet Nico Güth. Jetzt ist auch das nicht mehr möglich.

Vielmehr als der Ausfall der eigenen Trainingseinheiten beschäftigt die DLRG-Mitglieder jedoch, dass die Ausbildung der Schwimmanfänger seit Mitte März ruht. Seither wurde kein Seepferdchen-Abzeichen mehr abgelegt. „Das ist nicht nur ärgerlich für uns, sondern gefährdet vor allem eben jene Kinder, die jetzt nicht Schwimmen lernen können“, gibt Nico Güth zu bedenken.

Auch andere Planungen hat die Virus-Pandemie durchkreuzt. Die Feier zum 30-jährigen Bestehen der 1990 gegründeten Ortsgruppe wurde längst auf 2021 verlegt. Nun muss die Eröffnung des Jugendheims ebenfalls verschoben werden. Der neue Termin hängt von der weiteren Corona-Entwicklung ab. „Immerhin soll es ja eine öffentliche Veranstaltung sein, bei der wir dann auf viele Besucher hoffen“, sagt Nico Güth.

Seit Anfang 2017 bauen die Wasserretter bereits eines der Objekte auf ihrem Gelände in der Pulspfordaer Straße zu einer Begegnungsstätte für den Nachwuchs um. Den größten Teil der notwendigen Arbeiten stemmten die ehrenamtlich tätigen DRLGler selbst. Immer wieder legten sie eifrig Hand an und investierten in ihrer Freizeit unzählige Stunden in das ehrgeizige Projekt. Positiv wirkte sich aus, dass unter den Vereinsmitgliedern alle Gewerke vertreten sind.

Denn: „Wir können ohne zu übrtreiben von einer Kernsanierung sprechen“, sagt Nico Güth. „Das Dach wurde abgedichtet, der Fußboden komplett erneuert, Fenster und Türen neu eingebaut, eine Heizungsanlage installiert, die Raumaufteilung mit Trockenbau neu durchdacht“, listet er auf. So entstand ein kleines Bad, das gefliest und mit Sanitäranlagen ausgestattet wurde.

Nachdem unbekannte Täter im August in das künftige Jugendheim eingebrochen waren und diverses Elektrowerkzeug sowie einen Werkzeugkoffer gestohlen hatten, entschlossen sich die Wasserretter, die Fenster doch zu vergittern. „Eigentlich hatten wir uns aus ästhetischen Gründen dagegen entschieden“, erzählt der Pressesprecher.

Allein einige Feinarbeiten stehen nun noch aus. So soll die Fassade mit den Namen der Sponsoren verziert werden, die die Umsetzung des Projektes unterstützten. „Ungefähr 20.000 Euro wurden uns ,von außen‘ zur Verfügung gestellt“, nennt Nico Güth eine Zahl. Neben Spenden von vielen lokalen Unternehmen und Privatpersonen bekam die Ortsgruppe ebenfalls Fördermittel von Lotto Toto und der Aktion Mensch. Auch über die Initiative „Helfende Hand“ des Bundesinnenministeriums erhielten sie Gelder.