Heiligabend in Zerbst Weihnachten in Zerbst: Von gesponserten Festessen und Gesten mit Herz
Weihnachten, das Fest der Familie, Freunde, der Liebe – auch der Nächstenliebe. Und ja, es gibt sie noch – Menschen, die mit kleinen Gesten für ein Lächeln oder sogar für strahlende Augen sorgen, nicht nur bei Kindern.

Zerbst - In der Weihnachtsgeschichte feiern wir mit der gesamten Christenheit die Geburt Jesu. Zu Weihnachten an jene Menschen denken, die unter so schwierigen Bedingungen das Leben meistern müssen, wie die Heilige Familie im Stall, ist in dieser Zeit keine Selbstverständlichkeit.
Würstchen mit Kartoffelsalat auf dem Kaufland-Parkplatz
Corinna Fischer und Mario Kuhlmann, die seit Anfang August mit ihrem Imbiss „Coma-Burger“ mittwochs bis freitags auf dem Kaufland-Parkplatz stehen, denken an andere Menschen, an Menschen, die nicht unbedingt auf der Sonnenseite des Lebens zu Hause sind. Für den Heiligabend hatten sie sich etwas Besonderes einfallen lassen.

So verteilten sie Kartoffelsalat mit Würstchen an Bedürftige, kostenlos und so lange der Vorrat reichte. Und so ganz nebenbei sammelten die beiden noch spenden für die Zerbster Tafel, eine Aktion, die im Netz gut ankam. Kathrin Krüger kommentierte beispielsweise: „Ganz tolle Aktion! Das verstehe ich unter Weihnachten – Nächstenliebe. Prima, macht weiter so!“
Festessen für Gäste und Bewohner des Anhalt-Hospiz Zerbst
Nächstenliebe und ein großes Herz zeigen jedes Jahr an Weihnachten auch die Familien Gerald Anders, Chris Döhring und Tom Hebäcker. Letzterer spendiert seit mittlerweile acht Jahren für die Gäste und Mitarbeiter des Anhalt-Hospizes in Dessau und seit seiner Eröffnung auch für das Zerbster Hospiz das Heiligabend-Mittagessen. Auf dem Speisenplan standen dieses Mal Gänsekeule, Entenbrust, Hirschgulasch, Rot- und Grünkohl, Kartoffelklöße, Kartoffeln und als Dessert weihnachtliche Schoko-Brownies.

„Inspiriert durch meine Mutti, die vor einigen Jahren während des Sterbens im Dessauer Hospiz rund um die Uhr umsorgt wurde, habe ich damals beschlossen, mich zu engagieren – und wenn es auch nur mit solch einer kleinen Geste ist, um meinen Respekt und meine Dankbarkeit zu zeigen“, sagt der Gastronom.
Geschenke für das Kinderheim Geschwister-Scholl in Zerbst
Die Familien Döhring und Anders erfüllen derweil die Weihnachtswünsche der Kinder, die auch die Feiertage gemeinsam im Scholl-Heim des Albert-Schweitzer-Familienwerks verbringen – und das ebenfalls schon seit mehreren Jahren. „Das sechste Jahr sind wir jetzt am Vormittag des Heiligabends hier und bringen die Geschenke persönlich vorbei“, berichten die Jungs der beiden Familien, Paul Hanke und Jonas Döhring.

Unter dem Christbaum lagen in diesem Jahr unter anderem ein Fernseher, Spiele für die Konsole Switch, schicke Klamotten, Rucksäcke für die Kleinen und viele Süßigkeiten. „Unsere Familien stifteten das Geld, und die Mitarbeiter besorgen die Geschenke, denn die wissen am besten, was sich ihre Schützlinge wünschen“, erzählen die beiden jungen Weihnachtsmänner.
Feuerwehr und DLRG liefern Präsente frei Haus
Als Weihnachtsmänner und -frauen waren auch Kameraden der Zerbster DLRG und der Feuerwehr unterwegs. Weil Weihnachtsfeiern aus den bekannten Gründen ausfallen mussten, richteten die Lebensretter kurzerhand einen Geschenke-Lieferservice ein. Das sorgte bei den Kindern und Jugendlichen für große und leuchtende Augen, als plötzlich die Christkinder an den Türen klingelten.

„Die Teamleiter haben sich in den Geschenke-Express gesetzt und sind von Wichtel zu Wichtel gefahren. Begonnen haben wir in Zerbst, danach ging die Fahrt über Bias, Steutz, Bone, Dobritz, Nuthasche Mühle, Deetz, Güterglück und auch immer mal wieder nach Zerbst. 21 zukünftige Rettungsschwimmer haben mit viel Mühe persönliche Geschenke für ihre Wichtel gepackt und haben sich auch sehr über ihre eigenen Überraschungen gefreut“, erzählt DLRG-Teamleiterin Andrea Wittmann.
Auch die Zerbster Feuerwehr-Kameraden waren im weihnachtlich leuchtenden Einsatzfahrzeug unterwegs, um die Mitglieder der Jugendfeuerwehr an den Haustüren persönlich mit kleinen Geschenken zu überraschen. „Es war einfach nur schön, in die strahlenden Augen zu blicken“, sagt Peter Pfeifer, der in die Rolle des Santa schlüpfte.