Erlebnisreiche Ferien im Umweltzentrum Ronney Zwischen Gartenarbeit und Bandleben
Viel zu schnell gingen sie für die 21 Mädchen und Jungen vorbei – die Abenteuerferien im Umweltzentrum Ronney. Nach einer äußerst abwechslungsreichen Woche steht heute die Heimfahrt für die Acht- bis 13-Jährigen an. Eine Menge werden sie zu Hause zu erzählen haben, denn es gab allerhand zu erleben.
Ronney. "Leben wie damals und heute" – unter dem Motto stehen die diesjährigen Sommerferien im Umweltzentrum Ronney. Der Vorschlag, sich mit alten Handwerkskünsten zu beschäften, kam von einigen Kindern, wie Ramona Schmied Hoboy erzählt. Lächelnd bemerkt die Einrichtungsleiterin, dass die Projekte aufgrund der hohen Temperaturen jedoch auf den Vormittag beschränkt werden. Zumal Spiel, Spaß und Erholung nicht zu kurz kommen sollen. Bei den Radtouren zum Gödnitzer See zum Beispiel.
"Das Baden macht am meisten Spaß", gesteht denn auch Victoria Weferling. Die zehnjährige Walternienburgerin gehört zu den 21 Mädchen und Jungen des zweiten Durchgangs. Unter den Acht- bis 13-Jährigen befinden sich nicht allein Teilnehmer aus der näheren Umgebung, sondern ebenfalls vier aus Niedersachsen. Für sie alle endet heute eine abwechslungsreiche Woche, bei der Langeweile ein Fremdwort gewesen ist.
Jeden Tag bilden die Ferienkinder neue Teams, um intensiver arbeiten zu können. Da gibt es zum einen das "Holzwurmteam" um Steffen Klauke. Aus Ästen und Stämmen, die er in der Natur findet, fertigt er Möbel und Objekte an. In Ronney motiviert er die Mädchen und Jungen, ihrer eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen. Das beginnt erstmal mit der Materialsuche in der Elbaue, die mit manch Überraschung aufwarten kann.
"Beim Stöckersammeln haben wir einen Biber gesehen. Ich dachte erst, das ist eine Robbe, aber die gibt es hier ja nicht", ist Lena Ball noch immer beeindruckt von dem Nagetier. Die zehnjährige Zerbsterin erzählt, wie sie aus den gesammelten Hölzern Stockgesichter, Spielzeuge und Mobiles anfertigten. Nicht zu vergessen der Zaun für das Einrichtungsgelände. "Jeder darf in eine Latte seinen Namen und ein Muster reinhämmern", erläutert Lena.
Ein anderes altes Handwerk hat es Hanna Klausnitzer angetan. Lächelnd sitzt die junge Zerbsterin am Spinnrad. "Das macht sie schon gut", findet Lena. Sie berichtet, dass Hanna erst in dieser Woche das Wollespinnen lernte. Ramona Vossler hat es ihr gezeigt. Die Mitarbeiterin des Umweltzentrums betreut in den einzelnen Feriendurchgängen das Küchenteam, das gemeinsam leckere Gerichte zaubert. "Es gab Pellkartoffeln mit Schnittlauchquark. Das war lecker", blickt Victoria zurück. "Und Salate. Wir haben ein eigenes Dressing erfunden", listet Lena die einzelnen Ingredienzien auf, zu denen ein Löffel selbstgeschleuderter Honig zählte. Auch eine bunte Gemüsepfanne sowie eine Kaltschale mit Johannisbeeren bereiteten die Mädchen und Jungen des zweiten Durchgangs zu.
Die erntefrischen Zutaten besorgte das Gartenteam im Bauerngarten der Einrichtung. Unter der Anleitung von Sören Heise, der seit Neuestem ebenfalls im Umweltzentrum angestellt ist, kümmerten sich die Kinder zudem um das Wohl der Pflanzen, die bei der Hitze nicht weniger Durst hatten als sie.
Und es fand sich in dieser Woche noch eine weiteres Team zusammen – eine Band. Passend zur Fußball-Weltmeisterschaft nannten sich die sechs Mädchen "The WM-Girls". Zwei Fußballlieder und Nenas "99 Luftballons" studierten sie ein, erzählt Victoria von den halbstündigen Proben während der Mittagspause. Auch zwei Jungs übten sich mit dem Michael-Jackson-Hit "Beat it" als Sänger. Bei der Disco gestern Abend traten die Nachwuchskünstler dann auf. Heute wollen sie noch einmal ihre Eltern mit ihrem musikalischen Talent unterhalten.
Das war aber längst nicht alles, was die Teilnehmer der zweiten Durchgangs erlebten. Sie besichtigten die Walternienburger Burganlage, fuhren nach Barby zum Reiten und unternahmen eine Nachtwanderung. Sie spielten Fußball und Tischtennis – je nach Lust und Laune, abends dürfen die Kinder selbst bestimmen, was sie machen wollen.
Am Sonntag beginnt schließlich die dritte und letzte Ferienprojektwoche, die vom Landkreis Anhalt-Bitterfeld gefördert wird. 24 Mädchen und Jungen sind dafür angemeldet.