Fussball Ernüchterung beim Verbandsliga-Trio SV Fortuna, VfB Ottersleben und MSC Preussen
Nut der SV Fortuna Magdeburg hat von den drei Verbandsligisten einen Zähler eingefahren. Der VfB Ottersleben und der MSC Preussen gingen leer aus.

Magdeburg - Nur ein Punkt sprang am Sonnabend für die drei Magdeburger Vertreter in der Fußball-Verbandsliga heraus. Während der VfB Ottersleben gegen Ammendorf und der MSC Preussen in Tangermünde leer ausgingen, holte Fortuna im Heimspiel gegen Grün-Weiß Ilsenburg immerhin einen Zähler. Dennoch: Die Enttäuschung einte alle drei Vertreter.
SV Fortuna
Von einem Offensivspektakel war im Heimspiel des SV Fortuna gegen Grün-Weiß Ilsenburg gewiss nicht auszugehen. Immerhin zählten beide Kontrahenten im Vorfeld ihres Aufeinandertreffens mit 19 beziehungsweise 18 Saisontreffern wahrlich nicht zu den Tormaschinen. Das zeigte sich am Sonnabend auch im direkten Duell. Das torlose Remis war für die Fortunen nach dem 0:0 in Thalheim und dem 1:1 gegen Dölau bereits das dritte Remis in Folge. Einmal mehr wurde deutlich, wo der Schuh der Neustädter drückt.
„Wir haben schon so viele hochkarätige Chancen ausgelassen“, sagte Trainer Dirk Hannemann und rechnete vor: „Zehn Punkte haben wir dadurch mindestens verschenkt.“ Zwei davon nun gegen den Aufsteiger aus dem Harz. „Wir haben eine starke erste Halbzeit gespielt, in der wir vier Riesen hatten“, berichtete Hannemann von großen Gelegenheiten zur Führung. Doch die Belohnung blieb Fabian Karow, Albert Halilaj und Co. verwehrt. „Sobald wir schnell gespielt haben, hatte Ilsenburg seine Probleme“, sagte Hannemann, der haderte: „In der zweiten Halbzeit haben wir das nicht mehr gut ausgespielt. Das war zu wenig.“
So wanderte zum dritten Mal hintereinander nur ein Punkt aufs Konto der Fortunen. „Es ist einfach nur enttäuschend, wenn man so eine Partie nicht gewinnt“, sagte der 53-Jährige: „Wenn man es als klar bessere Mannschaft nicht hinbekommt, den Ball ins Tor zu schießen, darf man sich nicht beschweren. Wir hatten das Spiel in unseren Händen und haben einfach nichts draus gemacht.“ Folglich wird die Chancenverwertung einmal mehr zum großen Thema, bevor die Fortunen am Freitag (19 Uhr) den Oberligisten VfL Halle 96 zum Landespokal-Achtelfinale empfangen: „Wir müssen einen Weg finden, unsere Dinger zu machen.“
SV Fortuna: Wolter – Weidemeier (75. Thomas), Lange, Wenner (58. Quaas), Pide (84. Gjoci), Riemann, Domitz (90. Bimenyimana), Schüler, Halilaj (71. Popke), Kauka, Karow Ilsenburg: Nebe – Neugebauer (16. Zimmermann) (87. Papner), Stötzner, Camargo, Salis, Lozinski, Schelenz, Donner, Wipperling-Brendle, Habel, Paranagua

VfB Ottersleben
Wie wäre es gelaufen, hätte Damian Leuschner diesen Ball zu seinem zwölften Saisontreffer im Kasten untergebracht? Nach Vorarbeit von Anton Fink hatte der beste Torschütze des VfB im Heimspiel gegen den BSV Halle-Ammendorf den Ausgleich auf dem Fuß. Doch Leuschner, der die Gastgeber nach einer guten Stunde erst mit dem 1:2-Anschlusstreffer wachgeküsst hatte, schob den Ball in dieser Szene in der 86. Minute am Tor vorbei.
Viel mehr als mit dieser Situation haderte sein Coach Oliver Malchau nach der 1:3 (0:2)-Niederlage aber mit den ersten 45 Minuten seiner Mannschaft. „In der ersten Halbzeit hatten wir zu wenig Zugriff und keine Durchschlagskraft. Zusätzlich fehlten uns jegliche Emotionen im Spiel“, sagte Malchau. „Trotzdem müssen wir dann möglichst ohne Gegentor in die Pause gehen, doch leisten wir uns zum Ende der ersten Halbzeit zwei Unaufmerksamkeiten.“ Diese nutzten Justin Scholz (38.) und David Hotopp (41.) für den deutlich spielbestimmenden BSV.
Nach dem Seitenwechsel sahen die 86 Zuschauer am Schwarzen Weg einen anderen Verlauf. „Wir steigern uns in der zweiten Hälfte in allen Belangen und kommen mit dem Anschlusstreffer zurück ins Spiel“, erklärte Malchau. Leuschner war es, der einen nach vorne abgewehrten Distanzschuss zum Anschluss abstaubte.
Spätestens von da an war der Aufsteiger mit dem Verbandsliga-Urgestein auf Augenhöhe – gipfelnd in der großen Chance zum Ausgleich. „Um so ärgerlicher ist es, dass es uns in der ersten Halbzeit nicht gelungen war, unsere Qualitäten aufs Feld zu bekommen“, haderte der 38-jährige Malchau, dessen Elf in der 90. Minute noch das 1:3 durch Chris Klarner kassierte und so die elfte Saisonniederlage kassierte. Umso wichtiger wird das nächste Heimspiel für den VfB. Am Sonnabend empfangen die Ottersleber, die weiterhin auf Platz 17 rangieren, die Saxonen aus Tangermünde zum Kellerduell.
VfB Ottersleben: Schulze – Flügel, Henschke, Zemann (88. Koch), Riemann, Carl, Bergner (46. Fink), Leuschner, Schmalz, Hohmann (69. Klimm) (70. Klimm), Nahrstedt (46. Lolies)BSV Ammendorf: Elm – Renner, Schmitz, Dabel, Schunke, Scholz (63. Erdmann), Hotopp, Liese (63. Sachs), Niesel, Klarner, Pälchen
MSC Preussen
Immerhin: Die Kopfzerbrechen, sich für die präferierte Aufstellung zu entscheiden, hatten Olaf Milz und Dennis Kagelmann nicht. Im Tandem vertraten der sportliche Leiter und der Co-Trainer der Preussen den am Krankenbett gefesselten Christoph Albrecht beim Kellerduell in Tangermünde. Für dieses waren die Vorzeichen wahrlich schlecht. „Die Mannschaft hat sich quasi von alleine aufgestellt“, erklärte Milz. Mit nur 13 Spielern war der MSC zum FSV Saxonia gereist – und nach der 0:4 (0:1)-Pleite mit der 17. Niederlage im 17. Pflichtspiel wieder heimgefahren.
„Wieder einmal haben wir die ordentliche Leistung aus dem vergangenen Heimspiel auswärts nicht auf den Rasen bekommen“, ärgerte sich Milz und befand: „Von zwei schlechten Mannschaften waren wir die noch weniger gute. So hatten wir auch keinen Punkt verdient.“ Wieder einmal wurden den Preussen individuelle Aussetzer zum Verhängnis. Marco Sebastian Heise (44.), Silas Lehmann (51.) und Hari Karaterzyan per Elfmeter (90.+2) trafen für Saxonia.
Der vierte Treffer ging als Eigentor von MSC-Keeper Maikel Röhr (71.) in den Spielbericht ein. Doch Vorwürfe machte Milz dem 20-jährigen Schlussmann nicht – im Gegenteil: „Er hat gehalten, was zu halten war und uns vor einem schlimmeren Ergebnis bewahrt.“ So parierte Röhr unter anderem einen Strafstoß von Mykyta Asieiev (79.). Dennoch kam Milz am Ende nicht um das klare Resümee drumherum: „Das war rundum ziemlich ernüchternd.“
Tangermünde: Runge – Döhmann (72. Bogdiazh), Liebisch (72. Karaterzyan), Röding, Lehmann, Lehmann, Bittner, Asieiev, Seidel-Holland, Heise, Korte (72. Pusch)MSC Preussen: Röhr – König, Happe, Graupner, Haxhiu (54. Grzybek), Rojas Peredes, Joachimski, Tafere, Maccari, Kagelmann, Farho (66. Mantei)