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Darts Magdeburger Bulls basteln am Fundament

In London wird in diesen Tagen traditionell der Weltmeister gesucht. Das Spektakel im Alexandra Pallace hat einst auch André Trefflich mit dem Darts-Fieber infiziert. Längst ist er Kapitän der Magdeburger Bulls, die aktuell in der Mitteldeutschen Steeldartliga auf Rang zwei überwintern.

Von Kevin Gehring 18.12.2021, 08:34
Die zuletzt gegen Günthersdorf erfolgreiche Mannschaft der Bulls: Maik Radtke, Keven Luckow, Kapitän André Trefflich, Steven Mehl und Chris Seedorf (von links).
Die zuletzt gegen Günthersdorf erfolgreiche Mannschaft der Bulls: Maik Radtke, Keven Luckow, Kapitän André Trefflich, Steven Mehl und Chris Seedorf (von links). Foto: Eroll Popova

Magdeburg - Für die Dartspieler der Region begann am Mittwochabend wieder die wohl spannendste Zeit des Jahres. Die Zeit, in der ihr Sport eine große Bühne bekommt. Die Weltmeisterschaft der Professional Darts Corporation (PDC), des prestigereichsten Weltverbandes, die traditionell von Dezember an über die Weihnachtsfeiertage im Alexandra Palace in London ausgetragen wird. „Diesen Hype merkt man auf jeden Fall“, erzählt André Trefflich. „Jetzt erinnern sich die Leute, dass es unseren Sport gibt. Jetzt sehen sie es im Fernsehen, und es gehen deutlich mehr Dartboards über die Ladentheken.“

Das weiß Trefflich aus eigener Erfahrung. Vor drei Jahren packte ihn selbst zur Weihnachtszeit das Darts-Fieber. Inzwischen ist er sogar Kapitän beim ersten reinen Steeldart-Verein der Stadt, dem im Frühjahr 2018 gegründeten MDV (Magdeburger Dartverein) Bulls. Dieser spielt in der Mitteldeutschen Steeldartliga (MDSL), der höchsten regionalen und deutschlandweit zweithöchsten Spielklasse hinter der Bundesliga.

Mit Platz zwei wären wir zufrieden, der dritte Platz wäre okay.

André Trefflich

Und in dieser spielen die Bulls eine richtig gute Rolle, stehen derzeit mit vier Siegen und zwei Niederlagen hinter der Dart-Fabrik Leipzig (sechs Siege, keine Niederlage) auf dem Silberrang. „Mit Platz zwei wären wir zufrieden, der dritte Platz wäre okay“, bewertet Kapitän Trefflich die aktuelle Tabelle mit Blick auf den hinter den Bulls lauernden Verfolger 1. DC Bad Tennstedt (zwei Siege, ein Unentschieden, eine Niederlage).

Das erste direkte Duell gegen die Nordthüringer verloren die Bulls im November mit 8:12 Sets. „Da haben wir nicht so performt“, erinnert sich Trefflich ungern. Besser machte es der MDV am vergangenen Wochenende beim 13:7-Erfolg über den SDC Günthersdorf. „Wir haben in den Doppeln gut vorgelegt. Das war die Basis zum Erfolg“, erklärt Trefflich. Der 34-Jährige gewann an der Seite von Steven Mehl ebenso beide Doppel-Paarungen des Tages wie ihre Teamkollegen Maik Radtke und Keven Luckow. „In den Einzeln war es dann etwas ausgeglichener, aber das konnten wir uns erlauben“, so Trefflich.

Punkte-Garant Steven Mehl fördert die gesamte Mannschaft

Nur ein Magdeburger konnte nach den beiden Doppeln auch alle vier Einzel gewinnen: Steven Mehl, der seinem Ruf als Top-Spieler damit einmal mehr gerecht wurde. „Mit seiner Erfahrung, seinem Talent und seiner Vita ist er eine große Bereicherung. Er bringt seine Leistungen sehr konstant und fördert uns alle in der Mannschaft“, lobt Kapitän Trefflich den zuverlässigen Punktesammler des MDV.

Dazu kommen mit Radtke und Luckow zwei „Jungs aus der E-Dart-Szene, die sich im Steeldart gut etabliert haben“, wie Trefflich erzählt. Und eben der Kapitän, der den organisatorischen Bereich abdeckt, wenn er nicht gerade am Oche steht. „Mittlerweile haben wir ein festes Grundgerüst. Das ist sicherlich einer der Gründe, warum es so gut läuft“, erklärt Trefflich. Am Ende der Reise sieht er die Bulls in der MDSL allerdings noch nicht. „Langfristig wäre die Bundesliga auf jeden Fall ein erstrebenswertes Ziel“, sagt er. Allerdings schränkt Trefflich auch ein: „Dafür braucht es ein gutes Fundament – in der Qualität und in der Breite.“

Daran arbeiten sie in Cracau noch, zumal der MDV in der Coronazeit einen leichten Mitgliederschwund verzeichnete. „Wir freuen uns immer über neue Gesichter“, erklärt Trefflich. „Wir wollen zum einen Leute ansprechen, die ambitioniert Dart spielen wollen. Zum anderen aber auch Leute, die ihr Interesse entdeckt haben und neu zum Sport finden.“ Und gerade für solche eignet sich die aktuelle Zeit ja perfekt.