Fußball Mit dieser Umstellung hat der MFFC jüngst überzeugt
Der Magdeburger FFC besiegt daheim Aufsteiger Berolina Mitte 5:0. Dabei setzen die Gastgeberinnen auf eine neue Formation.

Magdeburg - Kevin Gehring
Die Frage, welche Grundformation die richtige sein würde, hat sich Alexander Auer in der Vorbereitung einige Male gestellt. Immerhin hatte der Übungsleiter des Magdeburger FFC im Sommer mit Melina Krüger (Hamburger SV) und Cora Ellermann (Studium in den USA) seine beiden erfolgreichsten Angreiferinnen verloren. Nachdem in den ersten beiden Pflichtspielen der neuen Saison noch am altgewohnten 4-4-2-System festgehalten wurde, erfolgte vor dem Heimspiel gegen Berolina Mitte die Umstellung auf eine Formation mit nur einer Stürmerin – und prompt fuhren die Regionalliga-Fußballerinnen beim 5:0 (2:0) ihren ersten Dreier der Saison ein.
Allein an der taktischen Anpassung will Auer diesen Sieg aber nicht festmachen. „Man muss ehrlich zugeben: Von Berolina kam sehr wenig“, berichtet der 35-Jährige. „Sie haben ihren Bus, in dem sie angereist waren, hinten geparkt“, erklärt Auer metaphorisch. Doch Erfolg hatte der Regionalliga-Neuling, der als Drittplatzierter der Berlin-Liga aufgestiegen war, damit auf dem Nebenplatz an der MDCC-Arena keinen. „Natürlich ist es immer nicht so einfach, wenn der Gegner zu elf hinten steht und die Räume eng werden“, sagt Auer. Doch seine Mannschaft hat Lösungen gefunden.
"Ein Plan dahinter zu erkennen“
Schon in der zweiten Minute war das Abwehrbollwerk geknackt, vollstreckte Kira Bölke, die in der neuen Formation gemeinsam mit Neele Abraham die offensiven Halbräume beackerte, für den MFFC. „Wichtig ist für mich immer auch, dass unsere Tore keine Zufallsprodukte sind, sondern ein Plan dahinter zu erkennen ist“, erklärt Auer und ergänzt: „So ein Treffer wie das 1:0 macht mir Spaß.“
Weniger Spaß machte ihm dagegen die Chancenverwertung im weiteren Spielverlauf. Zwar stellte Bölke noch vor der Pause auf 2:0 (34.), dennoch merkte der Übungsleiter kritisch an: „Wir machen zu wenig aus unseren Gelegenheiten und haben zu wenig daraus profitiert, wenn sie uns doch mal Räume geboten haben.“
Gleichwohl ist der Gegner kein Gradmesser
Amy Cienskowski (53.), die als Zehnerin hinter der einzigen Spitze Denisa Nesimi „alle Strippen gezogen“ hat, Neele Abraham (59.) und ein Eigentor von Jette Wegner (76.) sorgten im zweiten Durchgang für klare Verhältnisse, dennoch merkt Auer kritisch an: „Ich möchte nicht übertreiben, aber gegen so einen Gegner hätten wir es auch zweistellig gestalten können.“
Was den MFFC-Coach dagegen besonders freute: Zum ersten Mal in dieser Saison (inklusive der Vorbereitung) behielten die Elbestädterinnen eine weiße Weste. „Wir haben so gut wie gar nichts zugelassen“, lobt Auer, der positiv erkennt: „Wie wir es uns erhofft hatten, hat die defensivere Ausrichtung uns mehr Stabilität gegeben, ohne uns groß in der Offensive einzuschränken.“ Zwar ist die Stichprobe der neuen Formation bisher noch klein, dennoch ist sich Auer sicher: „Das könnte unser System für die Zukunft sein.“ Vielleicht auch für das Gastspiel beim 1. FFV Erfurt (So., 15 Uhr).