Handball Post SV und FSV 1895 zahlen Lehrgeld zum Auftakt
Während der Post SV den Auftakt in die Verbandsliga von vornherein als Standortbestimmung deklarierte, hatten sich die Handballer des FSV 1895 durchaus mehr erwartet.

Magdeburg - Beide Mannschaften sind ohne Punktgewinn in die Verbandsliga-Saison gestartet, beide Trainer sind mit unterschiedlichen Eindrücken aus ihrem Spiel gegangen. Für den FSV 1895 bedeutete die Niederlage in Westeregeln eine Ernüchterung, für den Post SV jene gegen den SV Oebisfelde II eine erste Standortbestimmung. Klar ist für beide allerdings: Mit dem Aufstiegskampf werden sie nichts zu tun haben.
FSV 1895
Alexander Beckmann gehörte in der vergangenen Saison zu den absoluten Leistungsträgern beim damaligen Aufsteiger. Doch nun hat sich der 33-Jährige entschieden, sich von der Platte komplett auf die Trainerbank zurückzuziehen. Und das nicht ganz freiwillig. „Dafür gibt es zwei Gründe“, erklärte Beckmann. „Zum einen glaube ich, dass ich damit der Mannschaft besser helfen kann, sich weiterzuentwickeln. Zum anderen habe ich schon lange Probleme mit dem rechten Knie und möchte nicht mehr permanent mit Schmerzmitteln spielen.“
Der Coach zählt zudem 23 Akteure im Team, inklusive der vier Neuzugänge mit Paul Lüdersdorf, David Forth, Christopher Brunkau und Marcel Schrader. Das ist ein großer Kader, und die Spieler „müssen damit klarkommen, wenn ihnen eine Entscheidung mal nicht gefällt“, so Beckmann.
Ihm selbst haben auch einige Entscheidungen bei der 22:28 (10:14)-Niederlage zuletzt bei Wacker Westeregeln nicht gefallen. Vor allem in der Offensive nicht. „Da haben wir nicht das gespielt, was wir uns vorgestellt haben. Wir haben viele Bälle aus der Hand gegeben, haben uns nicht an den Plan gehalten. Ich dachte, dass wir in der Bewegung ohne Ball schon weiter sind. Wir sind nur mit Einzelaktionen gefährlich geworden. Dagegen konnten wir uns in der Defensive in der zweiten Halbzeit steigern“, berichtete der Trainer.
Beckmann und seine Schützlinge haben noch viel Arbeit, um auf den Weg zu ihrem Ziel zu kommen. „Die Mannschaft hat Platz fünf ausgerufen“, sagte Beckmann, der sich nach Rang sieben im Vorjahr derweil freuen würde, wenn „wir in dieser Saison mehr Punkte holen“. Und das nicht nur ohne ihn, sondern auch ohne Patrick Möhring, der sich aus privaten Gründen zurückgezogen hat – und der wie der Coach in der vergangenen Saison zu den Leistungsträgern gehörte.
FSV-Tore: Elgharbaw 6, Müller 5/1, Parthey 2/1, Ponto 2, R. Möhring 2/2, Herrmann 1, Weder 1, Forth 1, Brunkau 1, Matthies 1, Puvogel 1
Post SV
Ein Zugang mit Marcel Motzko vom HSV, drei Abgänge zum Ligarivalen Eiche Biederitz: Das ist die personelle Situation beim Post SV. Und sie ist deshalb schwierig, weil neben Keeper Maximilian Wetzel und Andy Tietzmann auch Rechtsaußen Max Duderstadt die Mannschaft verlassen hat. Die Tore des Linkshänders hat Trainer Daniel Röwer zumindest zum Saisonauftakt in heimischer Halle gegen den SV Oebisfelde II vermisst. Beim 26:30 (11:16) ließen die Gastgeber nicht zuletzt nach dem 26:28 (58.) ihre Chancen liegen.
Aber schon in der ersten Halbzeit hatte Röwer Defizite erkannt: Erst ließ sich seine Mannschaft „vom Gegner einlullen“, dann hatte sie Probleme, bei schnellerem Spiel ihren Rhythmus zu finden. Ein Wunder ist das nicht. Post hat nur ein Vorbereitungsspiel bestritten, Post muss sich nach den Abgängen erst wieder finden. Deshalb: „Ich möchte nicht von einem Fehlstart sprechen“, sagte Röwer. „Ich bin generell nicht enttäuscht über die Leistung meiner Mannschaft. Für uns war es eine Standortbestimmung und wir haben ein bisschen Lehrgeld gezahlt.“ Zumal Oebisfelde sicher nicht zu den Abstiegskandidaten zählt.
Und Post? „Wir spielen in dieser Saison nicht um den Aufstieg mit“, betonte Röwer. Aber im einstelligen Bereich will die Mannschaft am Ende der Serie in jedem Fall landen.
Post-Tore: Aye 6/5, Motzko 6, Engemann 5, Kort 2, Häberer 2, Schwiering 2, Dresely 1, Sülflow 1, Marmuth 1