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Handball Neuer Name, neuer Trainer, vorerst alte Ziele bei der HSG Börde

Die im März gegründete HSG Börde, eine Fusion der Handballvereine LSV 90 Klein Oschersleben und Lok Oschersleben.

Aktualisiert: 28.05.2021, 15:09
Nico Hohlfelder (am Ball/LSV 90) wird künftig mit dem Trikot der HSG Börde auflaufen.
Nico Hohlfelder (am Ball/LSV 90) wird künftig mit dem Trikot der HSG Börde auflaufen. Foto: Ottfried Junge

Oschersleben - Das Geschäft im Baumarkt brummt. Und als Angestellter eines solchen hat Wolfgang Matzat in all den Monaten der Corona-Pandemie nichts von Lockdown gemerkt. Für ihn ging das Leben im Beruf weiter. Nur vom Leben als Handball-Trainer hat sich der 49-Jährige zwischenzeitlichen eine Pause genommen. Nach dem dritten Spieltag der vergangenen und vorzeitig beendeten Saison in der Sachsen-Anhalt-Liga verabschiedete sich Matzat von seinen Damen von TuS 1860 Magdeburg-Neustadt und kümmerte sich um seine persönlichen Dinge. Aus der befristeten Pause wird allerdings eine endgültige. Denn zum einen hat Wolfgang Matzat sich vom Verein abgemeldet, zum anderen führt Wolfgang Matzat ab der kommenden Saison die Männer der HSG Börde auf die Platte.

Für beide Vereine ist es jetzt ein sehr guter Zeitpunkt, um die Kräfte auch im Herrenbereich zu bündeln.

Mathias Engelhardt

Nach einem Anruf seines Schwiegersohns hatte sich Matzat das Konzept der neugegründeten Spielgemeinschaft vorstellen lassen. Sein Schwiegersohn ist Mathias Engelhardt, der Leiter der HSG, die am 14. März im Gemeindesaal in Klein Oschersleben aus der Taufe gehoben wurde. Und zwar als Fusion aus dem hiesigen LSV 90 und Lok Oschersleben. Aus einem Verbandsligisten und einem Vertreter der Bezirksliga West.

„Beiden Mannschaften standen immer wenige Spieler zur Verfügung“, berichtete Matzat. Schon seit Längerem war diese Fusion im Gespräch. „Jetzt hat es endlich geklappt. Und darüber freuen sich alle Beteiligten.“

Seinem Schwiegersohn war es dann wichtig, für die künftige erste Mannschaft einen Trainer von außerhalb zu holen. Die familiäre Nähe hat Engelhardt die Suche natürlich erleichtert. „Na klar waren die Wege auf der Trainersuche kurz“, erklärt Engelhardt, der ebenfalls glücklich über den Zusammenschluss mit Matzat, aber auch der beiden Vereine ist. „Es war jetzt glaube ich der dritte Versuch. Bereits vor mehr als zehn Jahren gab es erste Annäherungen, aber damals wollten die Vorstände aus alter Rivalität diesen Schritt noch nicht gehen. Mit der Zusammenarbeit im Nachwuchsbereich kam das Thema vor zwei Jahren wieder auf den Tisch. Für beide Vereine ist es jetzt ein sehr guter Zeitpunkt, um die Kräfte auch im Herrenbereich zu bündeln. Neben der geringen Anzahl an Spielern hatten wir auch das Problem, dass die Altersstruktur in den Mannschaften nicht optimal war. Entweder waren die Spieler ganz jung oder im Herbst ihrer Karriere. Nun können wir langfristig etwas aufbauen“, erklärt Engelhardt die sportlichen Vorteile.

Neben dem Erfolg der Herrenteams, die zweite Mannschaft trainiert Martin Hoffmann, legt der HSG-Leiter auch Wert auf die Nachwuchsarbeit. „Ein Ziel von uns ist es, alle Nachwuchsmannschaften in die Sachsen-Anhalt-Liga zu bekommen.“

Ein paar Talente werden bereits in der Saisonvorbereitung die Chance bekommen, sich für den Verbandsliga-Kader zu empfehlen. „A-Jugend und Männerteams werden, wenn es wieder möglich ist, zusammen trainieren. Damit sollte eine gute Trainingsquantität sichergestellt sein“, ist sich Engelhardt sicher. Für ihn und seine Mitstreiter geht es nun auch darum, die Rahmenbedingungen so optimal wie möglich zu gestalten. „Es gibt noch viele offene Fragen, beispielsweise das Haftmittelverbot oder ähnliches“, sagt Engelhardt.

Doch ob nun mit Harz oder ohne, ganz unbekannt sind Wolgang Matzat die Gegebenheiten vor Ort ohnehin nicht. Er spielte selbst im ersten Jahrzehnt der 2000er Jahre bei Lok Schönebeck und mit diesem entsprechend gegen den LSV 90. „Da wusstest du immer, dass es in Klein Oschersleben schwer wird“, berichtete er. Und aus diesen Tagen kennt er eben Akteure, die dort heute noch aktiv sind.

Unser Ziel wird zunächst der Klassenerhalt sein. Langfristig wollen wir sicher höher spielen.

Wolfgang Matzat

Neben diesen allerdings streben wie von Engelhardt berichtet auch einige junge Akteure aus den eigenen Reihen und einige neue Akteure aus dem Umkreis in den Kader der ersten Mannschaft, die in der Nord-Staffel der Verbandsliga antreten wird. „Unser Ziel wird zunächst der Klassenerhalt sein“, betonte Matzat.

Allerdings heißt es nicht umsonst auf der Homepage des LSV 90 in einer Mitteilung zur Fusion: „Darüber hinaus erhoffen sich alle Beteiligten, mit der Gründung der HSG den Handballsport in unserer Region auf lange Sicht zu stützen und zu fördern, da mit vereinten Kräften an den sportlichen Erfolgen gearbeitet werden kann.“ Wohin soll also die Reise der HSG Börde gehen?

Matzat, der bei seinem neuen Verein einen unbefristeten Vertrag unterschrieben hat, erklärte dazu: „Langfristig wollen wir sicher höher spielen.“ Was bedeutet: In zwei, drei oder vier Jahren soll der Aufstieg gelingen. Aber zunächst soll es nicht nur im Arbeitsleben, sondern auch im Leben des Handball-Trainers Wolfgang Matzat wieder brummen.

Florian Rudolph (links) und Mathias Engelhardt unterzeichnen für die jeweiligen Handballabteilungen den Vertrag im März 2021.
Florian Rudolph (links) und Mathias Engelhardt unterzeichnen für die jeweiligen Handballabteilungen den Vertrag im März 2021.
Foto: Ottfried Junge
Wolfgang Matzat trainiert die ersten Herren der HSG Börde.
Wolfgang Matzat trainiert die ersten Herren der HSG Börde.
Foto: Ottfried Junge
Martin Hoffmann ist Trainer der zweiten Herrenmannschaft.
Martin Hoffmann ist Trainer der zweiten Herrenmannschaft.
Foto: Ottfried Junge