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Schule Mit besserem Englisch in ein Abenteuer

Goodbye and good luck! Kurz vorm Schuljahresende heißt es in der Sekundarschule „August Bebel“ in Blankenburg Abschied nehmen: Fremdsprachen-Assistentin Katherine Rostek kehrt zurück nach Kanada. Sie half auch Jan-Malte Trauernicht beim Start in ein Abenteuer: einem Austauschjahr in den USA.

Von Jens Müller Aktualisiert: 29.05.2021, 13:12
Professionelle Unterstützung im Englisch-Unterricht gab es für die Mädchen und Jungen an der Europa- und Ganztags-Sekundarschule ?August Bebel" in Blankenburg. Englisch-Lehrerin Katrin Schaberg freute sich über den Einsatz von Fremdsprachen-Assistentin Katherine Rostek aus Winnipeg, die auch Jan-Malte Trauernicht (von links) auf sein Schuljahr in den USA vorbereitet hat.
Professionelle Unterstützung im Englisch-Unterricht gab es für die Mädchen und Jungen an der Europa- und Ganztags-Sekundarschule ?August Bebel" in Blankenburg. Englisch-Lehrerin Katrin Schaberg freute sich über den Einsatz von Fremdsprachen-Assistentin Katherine Rostek aus Winnipeg, die auch Jan-Malte Trauernicht (von links) auf sein Schuljahr in den USA vorbereitet hat. Foto: Jens Müller

Blankenburg - Abschied nehmen heißt es am Freitag, 28. Mai, für eine junge Lehrerin, die den Schülern und Kollegen an der Europa- und Ganztags-Sekundarschule „August Bebel“ in Blankenburg richtig ans Herz gewachsen ist. Fremdsprachen-Assistentin Katherine Rosteck kehrt nach achtmonatigem Einsatz zurück in ihre Heimat – in die Großstadt Winnipeg mitten in Kanada.

Den Harz kennengelernt

„Wir waren erstaunt, dass wir trotz Corona die Zusage für eine Fremdsprachen-Assistentin bekommen haben“, blickt Schulleiterin Kerstin Gaßmann zurück, die über den Pädagogischen Austauschdienst den Antrag gestellt hatte. Mit Erfolg: „Und wir waren richtig froh, dass es nach vielen Jahren Pause endlich wieder geklappt hat“, ergänzt Englisch-Lehrerin Katrin Schaberg, die mit Katherine Rostek nicht nur eine junge engagierte Kollegin zur Seite gestellt bekam. „Wir sind auch viel unterwegs gewesen – auf dem Brocken, auf dem Regenstein, im Miniaturenpark Wernigerode, in Goslar, in Thale“, zählt Katrin Schaberg auf, die ihrer Kollegin nach Feierabend und an den Wochenenden den Harz näher brachte. „Der Harz und Blankenburg sind sehr schön, aber auch das Schulgebäude ist sehr nett“, sagt Katherine Rostek, die Deutschland schon 2017 als Studentin in Bamberg kennenlernen durfte. Die 25-Jährige hat Politik- und Sozialwissenschaften studiert. „Mein großes Ziel ist es, Lehrerin zu werden“, sagt die junge Kanadierin, die sich für ihren Deutschland-Aufenthalt extra keine große Stadt ausgesucht hat, sondern das beschauliche Blankenburg.

Englisch und Eierlikör

Seit Oktober vergangenen Jahres hat sie an der August-Bebel-Schule den Englisch-Unterricht in einer sechsten, zwei siebten und einer zehnten Klasse verstärkt. Für Englisch-Lehrerin Katrin Schaberg ein unschätzbarer Mehrwert für die Kinder: „Sie mussten im Unterricht ja durchgängig englisch sprechen und waren daher auch gezwungen, manche Wörter zu umschreiben“, schildert Katrin Schaberg, die sich besonders freute, dass die Schüler mit der jungen Kollegin auch in den Pausen ins Gespräch gekommen sind. Neben diesem spielerischen Lerneffekt besonders wichtig: „Unsere Kinder haben die Scheu vor einer fremden Sprache abgelegt und trauen sich nun auch zu, freier zu sprechen.“ Ganz nebenbei konnte aber auch Katrin Schaberg ihren Wortschatz um einige Redewendungen erweitern. Und Katherine Rostek hat eine besondere Spezialität kennengelernt: „Wir haben Eierlikör selbst hergestellt. Und der hat richtig gut geschmeckt.“

Für ein knappes Jahr in die USA

Für einen Schüler hat sich ihr Einsatz besonders gelohnt. Jan-Malte Trauernicht hat die Zusage, ab August knapp ein Jahr lang an einer Highschool in der Kleinstadt Eatonville im US-Staat Washington zu lernen. Untergebracht ist er dort bei einer Gastfamilie. „Katherine Rostek hat mir bei den Vorbereitungen sprachlich weitergeholfen. Ich hab mein Englisch verbessert und bin auch selbstbewusster geworden“, sagt der 14-Jährige, der vor seinem großen Abenteuer auch einen Englisch-Test bestehen musste.

Amerikanische Gastfamilie mit Pferden

Möglich wird der Aufenthalt mit dem Austauschprogramm „Taste the World“, über das er sich sogar eine Gastfamilie mit Pferden aussuchen konnte. Im Vorfeld musste er dafür nicht nur einen langen Fragebogen ausfüllen, sondern auch ein Bewerbungsgespräch führen. „Ich wollte unbedingt in die USA“, sagt Jan-Malte Trauernicht, der es kaum erwarten kann, seine Gastfamilie zu treffen.

Denn von den Ausgangsbedingungen könne es für ihn kaum besser passen: „Mein Gastbruder spielt Gitarre und Klavier, ich selbst Klavier und Ukulele“, so der Hasselfelder. Seine Gastmutter ist professionelle Westernreiterin und leitet an der Highschool ein Pferdesport-Team. Darauf freut sich der begeisterte Freizeitreiter besonders. „Ich habe schon immer mit Pferden zu tun und konnte mit vier Jahren schon allein reiten“, erzählt er voller Stolz. Von seinem USA-Aufenthalt erhofft er sich auch noch mehr Einblicke in die Welt des Pferdesports. Denn später würde er gern selbst Pferdetrainer werden.