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Sommermusik ohne Reue "Dala": Feiner Afropop von Nina Ogot

Wenn eine kenianische Sängerin auf deutsche Afropop-Musiker trifft, kann dabei ein fader Pseudo-Weltmusik-Brei herauskommen. Oder etwas so Feines wie "Dala" von Nina Ogot und ihrer Bigband.

27.05.2020, 11:26

Berlin (dpa) - Sommermusik - diese Einordnung kann etwas Geringschätziges haben, mancher denkt dann gleich an "Macarena" oder "Mambo No. 5". Und doch ist das Album "Dala" (Hey!blau Records) der kenianischen Sängerin Nina Ogot Sommermusik - im besten Sinne.

Mit ihrer überwiegend deutschen 13-köpfigen Band um Gitarrist Fabio Nettekoven und Keyboarder Arne Dreske zaubert Ogot eine federleichte und doch nie beliebige Mixtur aus Afrobeat, Reggae, Pop, Soul und Jazz hervor. Die Saiteninstrumente nehmen Highlife- und Juju-Klänge ihrer afrikanischen Heimat auf, ohne sich auf billigen Worldmusic-Abklatsch zu beschränken. Die Bläsersätze sind punktgenau arrangiert, die pulsierenden Grooves von drei Drummern und Percussionisten sowie Bassist Lennart Busse ansteckend tanzbar.

Das Sahnehäubchen auf dieser gefälligen, verspielten Afropop-Fusion ist natürlich Nina Ogots helle, warme, voluminöse Stimme. Sie schreibt und singt in Dholuo, ihrer Muttersprache, sowie Swahili, gelegentlich auch in Englisch ("Mama", "Silly Bird"). Und das schon seit längerem mit einigem Erfolg in der "Weltmusik"-Szene: Ihr Debütalbum "Ninairobi" brachte sie 2008 heraus, seitdem arbeitete sie schon mit zahlreichen Musikern in Afrika und Europa zusammen.

Normalerweise steht diese Singer-Songwriterin vor kleineren Ensembles, jetzt konnte sie ihren Traum verwirklichen und eine große Truppe im Stil der Afrobeat-Bands der 70er gewinnen. "Dala" ist ein kenianisch-deutsches Vorzeigeprojekt: Gut eine Stunde Musik, die diese seltsamen Zeiten etwas schöner macht und insofern tatsächlich - siehe oben - als perfekte Sommermusik funktioniert.

Website Nina Ogot