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EU-Parlament will mit Fotos von verfaulten Füßen und Krebslungen vorm Rauchen warnen Schockbilder auf Zigarettenschachteln

09.10.2013, 01:06

Bilder von Raucherlungen und Krebspatienten sollen Jugendliche vom Griff zum Glimmstängel abhalten. Das ist der tiefere Sinn des Gesetzesentwurfs, den das EU-Parlament auf den Weg gebracht hat.

Mit Schockbildern und größeren Warnhinweisen auf den Zigarettenpackungen sollen in der Europäischen Union vor allem junge Menschen verstärkt vom Rauchen abgehalten werden. Einer entsprechenden Neuregelung hat das Europaparlament am Dienstag mit sehr großer Mehrheit zugestimmt. Demnach sollen künftig 65 Prozent der Verpackungsfläche mit abschreckenden Bildern, etwa von Raucherbeinen und Warnungen wie "Rauchen tötet", bedeckt werden.

Die EU-Regelung sieht auch vor, dass bestimmte Aroma- und Zusatzstoffe wie Menthol, Vanille oder Schokolade ganz aus Zigaretten verbannt werden. Für das Verbot von Menthol-Zigaretten gilt eine mehrjährige Übergangsfrist. Zusatzstoffe wie Schokolade oder Vanille sollen in etwa drei Jahren verboten werden.

Auch für die in einigen EU-Staaten weit verbreiteten sogenannten elektronischen Zigaretten, die eine nikotinhaltige Flüssigkeit verdampfen, sind strengere Auflagen geplant. So sollen die Erzeuger verpflichtet werden, den Inhalt der Flüssigkeit offenzulegen.

Nun beginnen Verhandlungen mit den Regierungen, um sich über Einzelheiten zu einigen. Angesichts der großen Mehrheit im Parlament stehen die Chancen gut, dass der Gesetzestext noch vor der Europawahl im Mai 2014 verabschiedet wird. Durch Tabakkonsum sterben in der EU schätzungsweise 700 000 Menschen pro Jahr. (AFP/dpa)