Aufgespießt Ode an den Rotwein

Von Vol Elisa Sowieja 14.05.2014, 01:17

Baltimore | Garantiert sind sie Biertrinker, diese Banausen aus Baltimore. Anders lässt sich mit gesundem Menschenverstand nicht erklären, dass sich eine Forschergruppe am Rotwein vergeht. Ausgerechnet am Rotwein - Paradies für den Gaumen, Poesie in Flaschen.

Die Naseweise wollen herausgefunden haben, dass der Rebensaft doch nicht so gesund ist wie gedacht. Für ihre Unterstellungen schieben sie ein paar hundert Greise in der Toskana vors Loch. Die haben sie über neun Jahre hinweg untersucht - und sich dabei an einem Inhaltsstoff festgebissen: Resveratrol. Er beugt Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen vor; zumindest belegen das die bisherigen Studien. Nun aber kommen die US-Forscher um die Ecke und ergötzen sich an ihren Ergebnissen: Die Toscaner mit viel Resveratol im Blut - also Weinliebhaber - waren nicht gesünder als die mit weniger.

Na, und?! Gesund ist ein Gläschen Roter am Abend trotzdem. Man denke nur an die Vitamine und Mineralien. Außerdem macht jenes Getränk schlau: Dänische Forscher haben schon vor mehr als zehn Jahren nachgewiesen, dass Weintrinker intelligenter sind als Bier- und Schnapsliebhaber.

Vor allem aber macht Wein glücklich. William Shakespeare hat jene These einst in einer wasserdichten Argumentationskette belegt: "Wer Wein trinkt, schläft gut; wer gut schläft, sündigt nicht; wer nicht sündigt, wird selig; wer also Wein trinkt, wird selig."