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Weltmarktführer für Kernschießmaschinen arbeitet sich aus der Krise Bei Laempe & Mössner füllen sich wieder die Auftragsbücher

Von Torsten Scheer 16.12.2010, 04:26

Der Weltmarktführer für Kernschießmaschinen in der Gießereiindustrie, Laempe & Mössner in Meitzendorf bei Magdeburg, hat die Wirtschaftskrise fast überstanden. Der Auftragsbestand nähert sich auch dank mehrerer Großgeschäfte mit chinesischen und deutschen Automobilbauern wieder dem Niveau der Jahre 2007/2008 an.

Meitzendorf. Laempe & Mössner in Meitzendorf bei Magdeburg hat schwere Monate hinter sich. Der Weltmarktführer für Kernschießmaschinen in der Gießereiindustrie, der einen Großteil seiner Geschäfte mit Automobilbauern direkt oder deren Zulieferern abwickelt, war von der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise besonders stark betroffen.

Infolge des rasanten Absatzeinbruchs der Automobilindustrie hatten die Meitzendorfer im vergangenen Jahr abrupt 60 Prozent ihres Umsatzes verloren. Dies schlug sich in Kurzarbeit, aber auch der betriebsbedingten Kündigung von 30 Mitarbeitern nieder, berichtet Geschäftsführerin Dagmar Schwarz im Volksstimme-Gespräch. Diese Zeiten seien aber glücklicherweise vorbei.

Seit Sommer dieses Jahres gehe es wieder bergauf, der Auftragsbestand und der monatliche Auftragseingang näherten sich wieder dem Vorkrisenniveau der Jahre 2007/2008. "Angesichts dessen gehen wir davon aus, dass wir uns in den nächsten Monaten aus der Krise herausarbeiten können", resümiert Schwarz. So habe man mehrere Großaufträge von Autobauern in China sowie der Daimler AG über die Lieferung von Gießereimaschinen gewonnen. Aber auch das Geschäft in Brasilien, England oder in Russland, wo mehrere Projekte in Arbeit seien, ziehe wieder an. Zu den Kunden zählen beispielsweise Toyota, Mazda, BMW, Volkswagen, Daimler und deren Zulieferer, die auf den Maschinen aus Sachsen-Anhalt unter anderem Motorblöcke und Zylinderköpfe herstellen.

"Für die rund 200 Arbeitsplätze in Meitzendorf sehe ich gute Perspektiven", betont die Geschäftsführerin. Zu dem Optimismus beitragen würde auch die im vergangenen Jahr vollzogene Übernahme zweier großer deutscher Mitbewerber, Röperwerk (Viersen/Nordrhein-Westfalen) und Hottinger (Mannheim/Baden-Württemberg). "Mit diesem strategischen Schritt haben wir unsere Wettbewerbsposition deutlich gestärkt", schätzt Schwarz ein. Die Integration der neuen Unternehmensteile unter dem Dach von Laempe & Mössner sei inzwischen erfolgreich abgeschlossen.

Neben den sogenannten Kernschießmaschinen stellt Laempe & Mössner auch robotergestützte Bearbeitungszellen für Gussteile sowie Niederdruckgießmaschinen für den Leichtmetallguss her. Das Unternehmen ist seit 1995 in Sachsen-Anhalt präsent – zunächst in Magdeburg mit einer kleinen Maschinenbaufirma, auf die dann in Meitzendorf für 8,5 Millionen Euro ein Werksneubau auf der grünen Wiese folgte.

Am Standort von Laempe & Mössner im baden-württembergischen Schopfheim sind die Entwicklung, der Großteil der Konstruktion, Projektierung und Verkauf konzentriert, in Meitzendorf, dem Stammsitz der Gesellschaft, sind die Verwaltung, Fertigung und Montage und ebenfalls Konstruktion beheimatet.