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Zugausfälle am Mainzer Hauptbahnhof werden nur schrittweise aufgehoben Ab 30. August wieder Normalbetrieb

14.08.2013, 01:11

Mainz (dpa) l Die Bahn rollt in Mainz wohl erst am 30. August wieder normal. Bis dahin gibt es ein bisschen Linderung zum Schulbeginn, kündigt die DB Netz an. Zu wenig, sagen Kritiker.

Die Bahn kann das Chaos am Mainzer Hauptbahnhof trotz des großen Drucks nicht sofort ganz stoppen, verspricht aber Linderung. Die Bahntochter DB Netz kündigte nach einem Krisengipfel Verbesserungen ab der nächsten Woche an. Ab 30. August wolle die Bahn wieder zum normalen Betrieb zurückkehren, falls nicht weitere Fahrdienstleiter krank würden, sagte DB Netz-Chef Frank Sennhenn am gestrigen Dienstag in Mainz. In der politischen Debatte nimmt der Druck auf den Bund zu, der Eigentümer der Bahn ist.

Ab kommendem Sonnabend gilt nur an Wochenenden wieder der normale Fahrplan, ab Montag dann auch nachts, kündigte die Bahn an. Zum Schulbeginn von Montag an sollen zwischen 6 und 8 Uhr dann 85 Prozent der Züge fahren, zwischen 8 Uhr und 20 Uhr aber weiter nur 60 Prozent. Bisher ist offen, ob alle Schüler auch wieder planmäßig nach Hause kommen. Dazu ist ein weiteres Treffen geplant.

Seit über einer Woche gibt es Zugausfälle und Umleitungen in Mainz. Zunächst war knapp die Hälfte der 15 Fahrdienstleiter des Stellwerks krank oder im Urlaub, einer ist laut DB Netz inzwischen aus dem Urlaub gekommen.

Bahnchef Rüdiger Grube macht die Personalprobleme zur Chefsache und wird am heutigen Mittwoch mit dem Vorstand der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft in Frankfurt darüber sprechen. Der Konzernbetriebsrat der Bahn forderte, dass personelle Engpässe schnellstmöglich beseitigt werden müssten. "Die Personaldecke im Konzern ist in einigen Geschäftsbereichen sehr dünn", teilte Vizechefin Heike Moll mit.

Ins Mainzer Stellwerk sollen im September vier Fahrdienstleiter-Helfer zusätzlich kommen, von November bis Dezember fünf weitere neue Dienstleiter, kündigte DB Netz-Chef Frank Sennhenn an. Die bundesweiten Probleme in Bahn-Stellwerken sind größer als bisher angenommen. Bisher geht es um Beeinträchtigungen in Amorbach-Beuchen (Bayern), Bebra, Berlin-Halensee, Berlin-Tempelhof, Lahnstein-Friedrichssegen (Rheinland-Pfalz), Mainz, Niederarnbach (Bayern), Zwickau (Sachsen). Bei der Deutschen Bahn AG fehlen nach Ansicht der Gewerkschaft GDL auch mindestens 800 Lokführer.