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Osternacht in der evangelischen Kirche / Osterfeuer in Gommern hat Brenn- und Spaßschwierigkeiten Stimmung: Von besinnlich heiter bis ernüchternd

Von Arlette Krickau 02.04.2013, 03:22

Ob kirchlich oder weltlich - die Einwohner der Gemeinde Gommern haben das Osterfest auf ihre Weise gefeiert. Die Volksstimme war auf Stippvisite bei der Osternacht der evangelischen Kirche, beim Osterfeuer in Gommern und in Lübs.

Gommern/Lübs l Passend zum Osterfest erhob Pfarrer Andreas Holtz nach dem feierlichen Gottesdienst in der Osternacht das Glas und stieß auf das Leben an. Etwa 50 Menschen aus dem Pfarrbezirk waren zum Gottesdienst gekommen, den die Konfirmanden gestaltet hatten. An einem Feuerkorb vor der Kirche kamen sie um 22 Uhr zusammen und sangen bei Lagerfeuerromantik die ersten Lieder. Singend zogen dann alle in die Kirche ein. Und beim Verlesen von Versen aus der Bibel, passend zum Osterfest, wurden erst die Kerzen auf einem Kreuz und dann die von den Besuchern getragenen Kerzen entzündet. Der geheimnisvolle Schein in der ansonsten dunklen Kirche machte diesen Gottesdienst zu einem besonderen Erlebnis für alle Beteiligten.

Als "besonders" kann man wohl auch das Osterfeuer in Gommern bezeichnen, traut man den Aussagen vieler Besucher. Alles begann gut organisiert am Feuerwehrgerätehaus. Der Fackelumzug mit mehr als 100 Einwohnern und dem Landesfanfarenzug vorneweg, zog sich etwa eine halbe Stunde durch Gommerns Straßen, bis alle das Osterfeuer hinter dem Volkshaus erreichten. Das Leuchten der Fackeln und die schweren Trommeln ließen ein tolles Gefühl und Miteinander beim Umzug aufkommen.

Zusammen mit den Besuchern wollte die Feuerwehr, wie in den vergangenen Jahren auch, dann das Feuer entzünden. Doch hier gab es leichte Startschwierigkeiten. "Der Haufen ist vor einer Woche aufgeschichtet worden. Das Holz ist sehr nass, das macht es so schwer", erklärte Einsatzleiter Steven Vonend. Etwa eine Stunde "kämpften" die Kameraden an vorderster Front, um das Feuer so richtig in Gang zu bekommen. Doch das störte die etwa 200 Besucher eigentlich weniger. Die hingegen sehr nüchterne Atmosphäre rings um das Feuer doch sehr.

Da, wo sonst Buden mit Süßigkeiten und Getränkeausschank auf dem Platz standen und Musik in der Luft lag, war in diesem Jahr nur ein Getränkewagen anzutreffen und das Stimmengewirr der Menschen zu vernehmen. "Das ist das mieseste Osterfeuer seit Jahren", brachte es Mike Ketzel für sich auf den Punkt. Ob überhaupt Getränke ausgeschenkt werden, habe wohl lange in Frage gestanden, war unter den Gommeranern weiter zu vernehmen. Es habe sich erst kein Gastronom gefunden, der das Osterfeuer auf seine Kappe nehmen wollte, bis der Getränkehandel Zehle aus Dornburg zusagte. "Aber ohne Musik kommt keine richtige Stimmung auf. Und dass für die Kinder nichts da ist, ist auch sehr schade", sagte Ketzel.

Durchweg gute Stimmung hingegen herrschte am Lübser Osterfeuer. Der Heimatverein und die Feuerwehr hatten wie jedes Jahr die Organisation in die Hand genommen. Die Lübser freuten sich zusammen zu kommen, zu plauschen und anzustoßen - ob im Festzelt oder auf dem doch etwas schlammigen Untergrund rund um das Feuer, war da völlig egal. Die Wetterumstände wurden sportlich gesehen - nichts, was nicht mit Gummistiefeln und einer warmen Jacke zu meistern war. Selbst das Feuer brannte trotz Schlammuntergrund sogar besser als das im Vorjahr.