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Verein spendiert kleine Fotovoltaik-Anlage / Studenten arbeiten an einem Masterplan / Gründung einer Energiegenossenschaft Biederitz will zunehmend erneuerbare Energien nutzen

23.07.2013, 01:11

In der Gemeinde Biederitz werden die Vorhaben zur umfangreichen Nutzung erneuerbarer Energien Schritt für Schritt umgesetzt. Kürzlich wurde eine kleine Fotovoltaik-Anlage im Betrieb genommen.

Von Thomas Rauwald

Biederitz l In Biederitz ist vor einigen Tagen eine kleine Fotovoltaik-Anlage offiziell in Betrieb genommen worden. Die dunklen spiegelnden Tafeln, die Sonnenenergie in Strom verwandeln, befinden sich auf dem Anbau der Biederitzer Ehlehalle.

Spendiert hat die Anlage der Verein für erneuerbare Energien Jerichower Land. Die Gemeinde hat den Nutzen davon. Vereinsvorsitzender Dirk Nowak erläuterte, dass die Tafeln pro Jahr eine Leistung von rund 4400 Kilowattsunden erreichen würden. Der hier erzeugte Strom wird in das Netz eingespeist und der Gemeinde vergütet. Man geht von einem Betrag von rund 1000 Euro pro Jahr aus.

"In Zeiten der Haushaltskonsolidierung können wir das Geld wirklich gut gebrauchen", sagte Gemeindebürgermeister Kay Gericke.

Die Anlage habe aber noch einen zweiten Zweck, fügte Nowak an. Auf einer Anzeige können die Kinder der benachbarten Grundschule und der Kita "Rappelkiste" sehen, wie viel Strom gerade erzeugt wird und wie viel giftiges Kohlendioxid damit der Umwelt erspart bleibt. Insgesamt geht man mit von einer Ersparnis von knapp 4000 Kilogramm aus. "Die Kinder können erleben, wie sinnvoll und umweltfreundlich es ist, aus der Sonne, die uns nichts kostet, Strom zu erzeugen", fügte Dirk Nowak an.

Diesen Weg der zunehmenden Nutzung erneuerbarer Energien will die Gemeinde Biederitz zielstrebig beschreiten. Dazu gibt es mit der Magdeburger Universität einen Kooperationsvertrag. Derzeit sind die Studenten Benjamin Knauft und Michael Seger damit befasst, in den Ortschaften zu erheben, wie viel Energie verbraucht wird, wie sich die Einwohner mobil verhalten, wie viel Strom auf dem Gebiet selbst erzeugt wird.

Dazu sind an die Bürger und auch an die Firmen, Handwerker und Gewerbetreibenden Fragebögen ausgereicht worden. Mit dem Rücklauf aus den Haushalten sind die beiden Studenten zufrieden, doch aus der Industrie klappt das nur vereinzelt. Erneut bitten sie öffentlich um die Rückantwort. "Die Unternehmen brauchen keine Angst zu haben", beruhigt der Student Michael Seger, "die gesamten Daten werden vollkommen anonym behandelt."

Aus den Erkenntnissen soll ein Masterplan entwickelt werden, wie sich die Gemeinde Biederitz auf lange Sicht eigenständig mit erneuerbaren Energien versorgen kann.

Geplant ist in der Gemeinde Biederitz auch die Bildung einer Energiegenossenschaft. Hier können Bürger Geld in moderne Energien investieren und eine kleine Rendite kassieren.

Die Genossenschaft verwirklicht mit den Finanzen Energieprojekte - zum Beispiel große Fotovoltaik-Anlagen auf Dächern und dem Erdboden - zum Nutzen der Gemeinde.

Die zusätzlichen Erlöse werden als an die Mitglieder der Genossenschaft ausgezahlt.