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Geringe Kostendeckung beanstandet Friedhöfe: Gebühren sollen 2014 steigen

Von Mario Kraus, Bettina Schütze und Bernd Körner 27.11.2013, 01:07

Die Friedhofsgebühren in den Burger Ortschaften sollen im kommenden Jahr steigen. Zudem ist eine Vereinheitlichung der bis dato unterschiedlichen Satzungen in den Dörfern und der Stadt vorgesehen.

Burg l Die Stadt komme nicht umhin, die Gebühren anzuheben, machte Iris Liebthal, Sachgebietsleiterin in der Stadtverwaltung, während der Ortschaftsratssitzung in Nie-gripp deutlich. Seit 1995 sei die Satzung nicht geändert worden. Das Entscheidende dabei: Der Kostendeckungsgrad für die Friedhöfe liege weit unter der Maßgabe, die der Gesetzgeber vorschreibe. "Wir sind bereits mehrfach zum Handeln aufgefordert worden", ergänzte Liane Ziemert, zuständige Sachbearbeiterin für den Friedhofsbereich.

In Zahlen ausgedrückt, stehen beispielsweise für den Niegripper Friedhof Ausgaben von 17 500 Euro Einnahmen von lediglich 4630 Euro gegenüber. Dementsprechend sei der Kostendeckungsgrad gering. In Niegripp beläuft er sich auf rund 35 Prozent, in Schartau gar 20 Prozent. (In der Stadt Burg sind es derzeit 80 Prozent.)

Für die Ortschaftsräte sind die bisherigen Zahlen eine Diskussionsgrundlage "und harte Nuss", wie beispielsweise Bernd Wagner (Niegripp/CDU) konstatierte. Immerhin seien teilweise Steigerungen von 300 bis 400 Prozent notwendig, um einen hundertprozentigen Kostendeckungsgrad zu erzielen. Soweit wird es vermutlich nicht kommen. Iris Liebthal verwies darauf, dass auch soziale Gesichtspunkte berücksichtigt werden können, "wenn daran ein öffentliches Interesse besteht".

Der Ortschaftsrat Reesen hat sich für eine separate Betrachtung der Friedhöfe hinsichtlich der Gebührenkalkulation der kommunalen Friedhöfe in der Stadt Burg ausgesprochen. Für die Reesener sieht die Vorlage der Gebührenkalkulation nur unwesentliche Erhöhungen vor. Grund: Auf dem Friedhof gibt es vorrangig einbettige Wahlstellen. Dafür wären rund 40 Euro mehr zu zahlen.

Der Schartauer Ortschaftsrat sieht bei der Beschlussvorlage noch Diskussionsbedarf, sagte Ortsbürgermeister Dr. Hans-Horst Borg der Volksstimme. "Dass es zu Anpassungen kommt, war klar. Wir müssen die Zahlen aber erstmal sacken lassen."

Entscheidung zum Friedhof Ihleburg verschoben

Die Entscheidung des Ortschaftsrates Ihleburg, ob der kommunale Friedhof geschlossen werde sollte, wurde auf der Tagung in der vorigen Woche auf die nächste Ortschaftsratssitzung verschoben. Grund ist, so der einstimmig angenommene Einwurf von Ortschaftsrat Gerd Ernst, dass sich der Gemeindekirchenrat erst einen Standpunkt zur Absicht des Ortes erarbeiten muss. Ernst ist Vorsitzender des Kirchenrates. Die Folge wäre, dass der kirchliche Friedhof alle Beerdigungen übernehmen müsse. Das würde für die Kirchengemeinde unter anderem mehr ehrenamtliche Arbeit bedeuten, meinte Ernst.

Der Anstoß, den kommunalen Friedhof zu schließen, kam vom Ortsbürgermeister Josef Woska. Seine Begründung: "Maximal zwei Bestattungen gibt es dort inzwischen pro Jahr. Zu wenig, um ihn wirtschaftlich betreiben zu können."

Nach der Erstinformation wird im Januar ausführlich beraten - auch mit der Neukalkulation für Burg-Ost nach drei Jahren.