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Bewohner des Blaurock I haben große Bedenken gegenüber B-Plan des benachbarten Blaurock IV Poller verhindern die Durchfahrt

Von Manuela Langner 14.10.2014, 03:18

An der Waldseestraße macht ein Baubetrieb für eine Wohnbebauung von zehn bis 15 Häusern Platz. Dort entsteht Blaurock IV. Die unmittelbar angrenzenden Anlieger des Blaurock I fühlen sich mit ihren Bedenken von der Stadt nicht ernst genommen. Laut Bürgermeister Jens Hünerbein wurden jedoch tragfähige Kompromisse erarbeitet.

Gommern l Grundsätzlich haben die Anlieger nichts dagegen, dass hier gebaut werde, sagte Frank Subirge, einer der betroffenen Bewohner der Waldseestraße. Aber große Bedenken bestehen dennoch. Derzeit ist die Waldseestraße im Blaurock I eine Sackgasse, an deren Ende sich ein Wendehammer befindet.

Nach den Erfahrungen der Anwohner fährt in die Straße nur rein, wer dort tatsächlich ein Anliegen hat. Mit anderen Worten: Es herrscht sehr wenig Verkehr.

Der vom Stadtrat im September beschlossene B-Plan des unmittelbar an Blaurock I angrenzenden Blaurock IV sieht eine Öffnung des Wendehammers vor. Diese ist notwendig, weil sowohl Blaurock I als auch Blaurock IV an die zentrale Abwasserentsorgung angeschlossen werden. Die für Blaurock I konzipierte Biokläranlage hat nach Auskunft von Bürgermeister Jens Hünerbein nicht zufriedenstellend funktioniert.

Baufirma zieht weg, schafft Platz für Häuslebauer

Die Abwasserleitung hat zweierlei Konsequenzen. Einerseits ist eine links und rechts der Leitung drei Meter breite Trasse vorgeschrieben. Andererseits kann die bisherige Kläranlage umgenutzt werden.

Während die Anlieger des Blaurock I befürchten, dass ihre Sackgasse aufgrund der Öffnung zum Blaurock IV zu einer Durchfahrtsstraße wird, sieht Jens Hünerbein diese Gefahr überhaupt nicht. Den normalen Fahrzeugverkehr werden zwei Poller verhindern und die Verbindung nur Fußgänger, Radfahrer, Rettungsfahrzeuge und die Ver- und Entsorger benutzen können. Insofern reduziere sich der Verkehr im Blaurock I eher, da zum einen die Kläranlage nicht mehr geleert werden müsse und das Müllfahrzeug nicht mehr rein und raus, sondern in Blaurock I rein und im Blaurock IV wieder rausfahre.

Die Biokläranlage wird auf Kosten des Investors gereinigt und als Löschwasserzisterne hergerichtet. "Wir haben seit Jahren eine Unterversorgung an Löschwasser", kritisierte Frank Subirge. Gewisse Defizte haben bestanden, räumte Jens Hünerbein ein. Die erste Umrüstung zu einer Löschwasserzisterne habe es im Blaurock II schon im vergangenen Jahr gegeben.

Das für Blaurock IV (innerhalb der Einheitsgemeinde Gommern) umziehende Bauunternehmen, ist durch einen Zaun beziehungsweise eine Mauer von Blaurock I getrennt. Davor wurde ein Grünstreifen angelegt, den laut Frank Subirge die Anlieger pflegen. Aus Sicherheitsgründen würden sie die Abgrenzung gerne behalten. Der B-Plan sieht jedoch nach Abschluss der Erschließung von Blaurock IV einen vier Meter breiten Grünstreifen mit Hecke vor.

Die Bedenken, dass Baufahrzeuge über den Blaurock I fahren, kann der Stadtchef zerstreuen. Mit dem Investor wurde vertraglich geregelt, dass die Fahrzeuge nur die Straße des Blaurock IV nutzen dürfen, dass das durch eine entsprechende Ausschilderung geregelt wird. "Falls es dagegen Verstöße geben sollte, ist die Stadt für Hinweise dankbar."

Anlieger erhalten Antwort auf ihre Einwände

Ein klärendes Gespräch zwischen Stadt und Anliegern brachte nicht den gewünschten Effekt, weil die Bürger sich durch die Anwesenheit des Investors überrumpelt fühlten. "Ich dachte, es sei in beiderlei Sinn, wenn sie ihre gegenseitigen Vorstellungen vortragen können", erklärte Jens Hünerbein. Aufgabe der Stadt sei es, zwischen beiden Interessen abzuwägen. Einerseits die Bedenken der Bewohner ernst zu nehmen, andererseits Bauplätze zu schaffen, damit sich junge Familien in der Stadt ansiedeln können.

Der Bürgermeister hörte auch Zustimmung, dass das Bauunternehmen zwischen den Häuserreihen einer Wohnbebauung weicht. Für den Blaurock I äußern Frank Subirge und Ulrich Grimm eher Skepsis. Schließlich begrenze der B-Plan die Firsthöhe nicht. Schauen sie künftig auf Steine statt in die Sonne? Zwei Vollgeschosse können errichtet werden, informierte Jens Hünerbein. "Wir wollen individuelles Bauen zulassen."

Die Ausweichen auf der Zufahrtsstraße zu den Wohngebieten, die ein weiterer Kritikpunkt sind, muss der Investor auf seine Kosten ordentlich herstellen.

Wenn die Anlieger bemängeln, dass sie auf ihre Hinweise kein Antwortschreiben erhalten haben, dann wird sich das aufgrund der nun abgeschlossenen Abwägung in nächster Zeit ändern.