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Engagement gegen Kriminalität Senioren sorgen sich um Sicherheit

Von Thomas Rauwald 09.07.2015, 15:51

Auch pensionierte Polizeibeamte sind polizeilich noch aktiv - beispielsweise als Sicherheitsberater. Jetzt trafen sie sich in Möser.

Möser l Die Mitglieder der Vereinigung nennen sich Senioren-Sicherheitsberater. Sie treffen sich regelmäßig, ziehen Bilanz ihrer Arbeit und versorgen sich gegenseitig mit neuen Informationen. Jüngst taten sie dies in Möser. Der aus Funk und Fernsehen bekannte Kriminalrat a.D Lothar Schirmer und selbst Mitglied der Magdeburger Senioren-Sicherheitsberater hatte in seinen Garten eingeladen.

Zunächst richteten die sechs Sicherheitsberater gemeinsam mit den Möseraner Regionalbereichsbeamten (RBB) Steffen Zarschler und Karl-Heinz Fröhlich einen Blick in ausgeschnitte Zeitungsartikel, in denen über Kriminelle, Tricks und Diebe ebenso berichtet wird wie über die Arbeit der Sicherheitsberater in den letzten Wochen: So war unter anderem Hans-Joachim Weyland mit seinem Hund in der Burger Lindenschule. Der einstige Polizeihauptkommissar hat eine entsprechende Berechtigung. Er erläuterte den Kindern das Verhalten mit dem Hund.

Wolfgang Könnicke hielt vor Senioren in Magdeburg einen Vortrag über Prävention und in Havelberg referiert er über Sicherheitsfragen auf Campingplätzen.

Ein Blick in die Jahresstatistik der Senioren-Sicherheitsberater (SBB) aus dem Vorjahr belegt, dass die insgesamt 13 Mitglieder starke Gruppe zu verschiedenen Anlässen 90 Vorträge unterschiedlicher Themen gehalten hat. Es erschienen 19 Presseartikel über ihre Arbeit. Die einstigen Beamten und interessierten Zivilisten waren in den neuen Medien, im Rundfunk und im Fernsehen aktiv. Sie schätzen, dass sie direkt mehr als 6000 Menschen erreicht haben.

Gebraucht werden

Ruhestand muss nicht wirklich Ruhestand bedeuten. Man kann die Zeit nach der Pensionierung auch unruhig verbringen, mit Arbeit die einem das gute Gefühl gibt, gebraucht zu werden und dabei noch Anderen Gutes zu tun, ist ihre Position. Seit 2001 wirken die aktiven Senioren vor allem bei ihren Altersgenossen dafür, Schaden zu vermeiden oder durch kriminelle Machenschaften in Not geratenen Menschen zu helfen.

Das Gespräch kommt in diesem Zusammenhang auch auf Vorfälle aus diesen Tagen. Ein Mann betritt unbefugt Grundstücke und nutzt zum Lüften geöffnete Türen oder Fenster, um in die Gebäude einzusteigen. Glücklicherweise ist er in der Mehrzahl der Fälle frühzeitig bemerkt und gestört worden.

Die Experten stellen bei ihrer Arbeit fest, dass die Kriminalität übers Internet spürbar zugenommen hat und kaum durchschaubar ist. Einbrüche hätten hingegen in den langen hellen Sommertagen abgenommen. Auch Betrüger, die Handwerkerleistungen zu unredlichen Schlusskosten "anbieten" seien aus der Gemeinde Möser verdrängt worden.

Auf eine weiterhin zunehmende alltägliche Gefahr weist Lothar Schirmer hin: Falschgeld. Die Anzahl der festgestellten gefälschten Banknoten sei sprunghaft angestiegen. Um 60 Prozent von 2013 zu 2014, sagt Lothar Schirmer. Die falschen Scheine kommen überwiegend aus Italien und Rumänien. Europaweit beträgt der Nennwert dieser Scheine rund 93,5 Millionen Euro. Das sei eine Steigerung von 2013 zu 2014 von mehr als 200 Prozent.

Da für jeden die Gefahr besteht, in den Besitz der so genannten Blüten zu kommen, lohnt auf jeden Fall der Besuch eines aufklärenden Vortrages zum Falschgeld, den Lothar Schirmer in seinem Repertoire hat.

Mehr Diebstähle

Die Experten in Diebstahl, Betrug und Tricks haben analysiert, dass derzeit die Diebstähle aus Fahrradkörben und Einkaufswagen in Supermärkten zunehmen. Das bestätigen auch die RBB. Es sei schon erschreckend, immer wieder feststellen zu müssen, wie unvorsichtig vor allem auch ältere Menschen mit Taschen und Geldbörsen umgehen. Auf diese Art des Diebstahls werden die Berater in ihren künftigen Veranstaltungen und Beratungen besonders eingehen.