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Bundesforstbetrieb Nördliches Sachsen-Anhalt 20 Jahre Bundesforst: Pflege von Militärplätzen wichtigste Aufgabe

Von Anja Guse 07.10.2011, 06:22

20 Jahre Bundesforst - dieses Ereignis haben gestern Mitarbeiter des Bundesforstbetriebes Nördliches Sachsen-Anhalt mit Vertretern aus Politik und Bundeswehr bei einer Festveranstaltung in Planken (Landkreis Börde) gewürdigt. Forstdirektor Rainer Aumann zog ein Resümee über die Ereignisse der vergangenen zwei Jahrzehnte. Unterdessen pflegten Lehrlinge bei Lübars einen grünen Gürtel, der 1993 zum Schutz am Truppenübungsplatz Altengrabow angelegt worden war.

Lübars/Dörnitz. Max Grützmacher (18) braucht nur eine Motorsäge und wenige Sekunden Zeit. Schon liegt die kleine Kiefer um. Der junge Baum muss Platz machen für Heckenkirschen, Sanddorn und Hundsrosen. Die Sträucher brauchen Luft und Licht, um prächtig zu gedeihen. Sie wurden 1993 am Rande des Truppenübungsplatzes Altengrabow gepflanzt. Gemeinsam mit einem benachbarten Kiefernbestand soll der grüne Gürtel die angrenzende Ortschaft Lübars vor Staub und Lärm der übenden Soldaten schützen. Die Aufforstung war das erste Projekt auf dem Truppenübungsplatz, seitdem der Bundesforst die Pflege der Anlage übernahm. Der junge Mann aus Drewitz ist einer von derzeit acht Lehrlingen beim Bundesforstbetrieb Nördliches Sachsen-Anhalt.

Vor 20 Jahren wurde in den neuen Ländern der Bundesforst zur Pflege und Betreuung der bundeseigenen Waldflächen gegründet, berichtet Forstdirektor Rainer Aumann. "Im nördlichen Sachsen-Anhalt waren das die ehemaligen Forstämter Klietz, Letzlinger Heide und Burg, später in Möser umbenannt." 2009 wurden diese drei Ämter zusammengeschlossen.

Der Bundesforstbetrieb betreut 51 000 Hektar Fläche. Die meisten wurden oder werden noch immer militärisch genutzt. Größte Fläche ist der Truppenübungsplatz Altmark mit 23 000 Hektar. Des Weiteren gibt es den Truppenübungsplatz Altengrabow (10 000 Hektar) und den Truppenübungsplatz Klietz (9000 Hektar). "Bis zum Abzug der GUS-Truppen 1994 waren hier noch etwa 70 000 sowjetische Soldaten stationiert", erzählt Aumann.

In den vergangenen Jahren forsteten die Mitarbeiter viele Flächen auf, unter anderem mit einer kleinen Streuobstwiese mitten auf dem ehemaligen Körbelitzer Schießplatz oder genanntem Kiefernbestand als Schutzmauer.

Die nächsten 20 Jahren werden ebenfalls spannend. Voller Erwartung wird die Entscheidung zur Bundeswehrreform erwartet. Danach wird beschlossen, was aus den Übungsplätzen wird.

Veränderungen werden auch das moderne Forstwirtschaften mitbringen. Der Trend geht weg von den Monokulturen. Allerdings gibt es davon noch einige Bestände.

"Auch der Wolf wird sich bemerkbar machen. Es wird weniger Verbiss geben", meint Aumann.