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Benefizkonzert mit dem Männerchor der Burger Kantorei in der Altenklitscher Kirche 1565 Euro für die Vorhangmalerei

Von Mike Fleske 04.09.2013, 03:07

Mit einem Benefizkonzert in der Altenklitscher Kirche wurde am Sonntag ein weiterer großer Schritt für die Innenrestaurierung der Kirche getan. Der Männerchor der Burger Kantorei präsentierte ein beschwingtes Musikprogramm, das sich besonders im zweiten Teil der Tierwelt widmete.

Altenklitsche l Mehr als 100 Besucher verfolgten am Sonntagnachmittag das diesjährige Benefizkonzert in der Altenklitscher Kirche.

Der Männerchor der Burger Kantorei zeigte unter der Leitung von Kirchenkreismusikerin Cornelia Frenkel seine Vielseitigkeit. Der Chor schlug den Bogen von kirchlichen Weisen wie dem Eingangsstück "Gott ist mein Lied" bis hin zu Volksliedern. Darunter Stücke wie "Der frohe Wandersmann", dessen Anfangzeilen "Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt..." den meisten der Besucher bekannt waren.

Mit "Down by the riverside" war auch ein Spiritual im Programm. Stets klangen die A-capella-Stücke perfekt, wurden die Werke so interpretiert, dass die Zuhörer auch in der letzten Bank von der stimmlichen Kraft des Männerchores mitgerissen wurden.

Mit humorvollen Ausführungen verband der Burger Pfarrer Peter Gümbel die Titel und vermittelte dabei einige wissenswerte Details zu den dargebotenen Stücken. Das Lied "Geh aus, mein Herz und suche Freud", sangen Besucher und Chor gemeinsam. Cornelia Frenkel begleitete den Gesang mit einem schnörkellosen und doch prägnanten Orgelspiel. Alle Register zog sie dann bei den von ihr selbst komponierten Variationen zum Lied "Suse, liebe Suse, was raschelt im Stroh".

Damit sorgte sie für eine stimmungsvolle Abwechslung zu den im zweiten Teil sehr humorvollen Tierliedern, die sich unter anderem um einen alten Käfer und einen diebischen Fuchs drehten. Letzterer stahl aber nicht etwa die Gans, sondern einen nordafrikanischen Buschelefanten.

Die Kirche sei für solche Lieder wie geschaffen, sagte Pfarrer Johannes Möcker. "Schließlich befindet sich auf dem Wappen am Eingang eine Katze und im Gotteshaus vielleicht auch eine Kirchenmaus." Allerdings habe er bislang noch keine gefunden, fügte Möcker mit einem Schmunzeln hinzu.

Friederike von Katte von der Kirchengemeinde ermunterte die Besucher des Konzertes, sich mit einem Obolus an der bevorstehenden Restaurierung des Altarraumes zu beteiligen. "Der Restaurator hat vorgeschlagen, erst die blaue Vorhangmalerei an Wand und Decke machen zu lassen und dann den Altar selbst", erläuterte sie. Insgesamt rund 20000 Euro sind dafür veranschlagt. Um allerdings Fördertöpfe für diese Maßnahme anzuzapfen, sei ein Eigenanteil von 4000 Euro nötig. Der Erlös dieses Konzertes, 1565 Euro, dient als Grundstock für diesen Eigenanteil. Dem Konzert folgte ein gemütliches Beisammensein im Kirchgarten mit einer "tierischen Kuchenauswahl". Es gab Schweineohren, Hundeschnauzen, Schnecken und Bienenstich, passend zum Motto des Konzertes "Tierisches Vergnügen".

Im kommenden Jahr werde es kein Benefizkonzert geben, kündigte von Katte an. "Dafür ist ein Festgottesdienst mit anschließendem Geburtstagskonzert geplant." Denn die Kirche wird dann 300 Jahre alt. 1714 wurde das Gotteshaus vom Magdeburger Baumeister Christoph Behse gebaut. Noch heute ist die Jahreszahl auf einer Sandsteintafel über der Eingangstür zu lesen.

Die Altenklitscher Kirche gilt in der Region aufgrund ihrer einzigartigen, original erhaltenen Barockausstattung als besonderes Kleinod.