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Viele Anrufer erkennen die Umfriedung ehemaligen Pieschelschen Herrenhauses in Altenplathow Parkgelände war einst Ausflugziel

Von Mike Fleske 14.02.2015, 02:28

Das Heimatfotorätsel war in dieser Woche doch keine schwere Rätselnuss. Alle Anrufer erkannten das frühere Herrenhaus der Familie von Pieschel in Altenplathow, der heutigen Pflegeschule.

Altenplathow l Nicht sonderlich schwer war offensichtlich das Heimaträtsel in dieser Woche. "Ich habe die Zeitung aufgeschlagen und sofort gewusst, dass es sich um das Pieschelsche Herrenhaus in Altenplathow handelt", meinte Olaf Zander. In bester Erinnerung ist das Herrenhaus besonders bei den älteren Genthinern.

"Das ist direkt neben der heutigen Krankenpflegeschule", wusste Hans Jürgen Lenitzke. Als Kinder hätten er und seine Freunde sich dort oft aufgehalten. Lenitzke sind noch Erzählungen seiner Eltern in Erinnerung, wonach der Park zu Zeiten der Familie Pieschel an bestimmten Tagen für die Öffentlichkeit zugänglich war.

Das kann auch Marianne Zinnow aus Derben bestätigen. "Ich kann mich noch an den Eingang zum Park erinnern." Als Kind sei sie oft dort gewesen. Die Genthinerin Ruth Hopp erinnert sich, dass sie mit ihrem Vater in den 40er Jahren in dem Park war. "Er hat dort viele Fotos gemacht, denn der Park war wunderschön." Es habe eine Orangerie gegeben und zahlreiche Rosenblüten. "Ich habe auch noch das eiserne Tor im Gedächtnis, am Eingang musste man Eintritt zahlen."

Heute hat sich dieser Bereich völlig verändert. "Den Pavillon kenne ich schon nicht mehr", sagt Heidrun Anders. Sie kann sich allerdings daran erinnern, dass das Gebäude eine bewegte Geschichte hatte. "Dort war auch mal die Handelschule untergebracht." Dieser Umstand ist auch Inge Weller aus Genthin noch im Gedächtnis. Ich habe dort selbst an einem Lehrgang für Verkaufsstellenleiter teilgenommen."

Aber nicht nur die Handelschule war dort untergebracht. 1945 wurde, so der Heimatforscher Otto Schulze, im ehemaligen Herrenhaus derer von Pieschel in Altenplathow eine Lehrer-Ausbildungsstätte eingerichtet. Nach dem Lehrerseminar hatte dort die Kreisparteischule ihren Sitz. Kurz danach übernahm das Aus- und Weiterbildungszentrum des sozialistischen Binnenhandels das ganze Objekt mit angrenzendem Parkteil. Nun wurde das ehemalige Herrenhaus um- und ausgebaut und um ein Stockwerk erhöht.

Als auch das Aus nach der Wende kam, interessierte sich der Johanniterorden für das Gebäude und richtete die Räume für die theoretische Ausbildung der Krankenpflegeschule des Johanniterkrankenhauses Genthin-Stendal ein. Vor einigen Jahren standen dort auch Räume für private Veranstaltungen zur Verfügung. "Wir haben dort vor einigen Jahren den 50. Geburtstag meiner Frau gefeiert", erzählt Detlef Göbel aus Genthin. Doch egal, wie sehr sich der Bereich auch gewandelt hat, eines ist doch über all die Jahrzehnte gleich geblieben: "Die Sonnenuhr steht immer noch an ihrem Platz", bemerkte richtigerweise Klaus-Dieter Kizinski aus Genthin. Eine besondere Erinnerung an dieses Wahrzeichen hat Christa Aßner aus Genthin: "Während meiner Ausbildung haben wir in den Ferien das Gelände hergerichtet, im Rahmen dieser Arbeiten habe ich die Sonnenuhr neu gestrichen." Diese Arbeit war nicht sehr beliebt. "Das wollte eigentlich niemand freiwillig machen", erinnert sich Christa Aßner.

Zum Gewinner wurde in dieser Woche Olaf Zander aus Jerichow ausgelost. Er gewinnt einen Veranstaltungsgutschein über zehn Euro und ein Schreibset. Der Preis liegt in der Redaktion der Volksstimme Genthin bereit.