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Verein "Blankenburg hilft Tschernobyl" hat vier erlebnisreiche Wochen für Mädchen und Jungen aus belasteter Region organisiert Welle der Hilfsbereitschaft für weißrussische Ferienkinder

Von Jens Müllerund Anne Nickell 10.07.2014, 01:29

Blankenburg l Wie im Fluge sind die vier Ferienwochen für 16 Mädchen und Jungen aus den weißrussischen Städten Struga und Reschitza vergangen. Bereits am Sonnabend heißt es wieder Abschied nehmen von Freunden, Gasteltern und engagierten Betreuern, die den Aufenthalt im Harz organisiert und begleitet haben.

Hinter den Besuchern liegen erlebnisreiche Tage im Harz, die sie wohl ihr ganzes Leben nicht vergessen werden. Dafür gesorgt hat wieder einmal der Verein "Blankenburg hilft Tschernobyl". Den Vereinsmitgliedern ist es mithilfe zahlreicher Sponsoren gelungen, die Kinder, die auch 28 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl immer noch hoher radioaktiver Strahlung ausgesetzt sind, zur Erholung in den Harz zu holen. Und wie in den Jahren zuvor schlug ihnen eine Welle der Hilfsbereitschaft entgegen.

So opferten zwei Busfahrer der Harzer Verkehrsbetriebe ihre Freizeit, um die Kinder abzuholen und wieder nach Weißrussland zu bringen. Sylvia Adenstedt und Gerd Becker vom "Hexenhaus" in Benneckenstein zauberten ein riesiges Mittagsbüfett. Beate Münchhoff organisierte in Derenburg ein Picknick. Timmenrodes Kirchengemeinde, Blankenburgs Feuerwehr, Bäderbetriebe sowie Kletter- und Ferienparks der Region luden die Sieben- bis 15-Jährigen zu sich ein.

In diesem Jahr erfreute sich der Hilfsverein einer ungeahnten Medienpräsenz. Als die Gasteltern die Ferienkinder in Weißrussland abholten, begleitete sie ein Fernsehteam des ZDF. Nach einem Beitrag im Heute-Journal hat der Sender für Freitag, 11. Juli, noch einen Beitrag im Mittagsmagazin sowie nächste Woche im Auslandsjournal angekündigt.

Gern folgten die Kinder der Einladung des ZDF ins Landesstudio nach Magdeburg. Ein ganz besonderes Erlebnis war an diesem Tag auch der Besuch des Zoos, wo sie sogar die Elefanten füttern durften. In ihrer Heimat gebe es so etwas nicht, erzählten die Kinder. Der nächste Zoo sei erst nach vier bis fünf Stunden Fahrt erreichbar.

Am Freitag steht im Georgenhof das traditionelle Abschlussfest auf dem Programm. Dazu sind ab 17 Uhr alle Sponsoren und Gasteltern mit ihren Familien eingeladen. Am Tag darauf reisen die Kinder wieder zurück in ihre Heimat.

Wer den Verein finanziell unterstützen, Mitglied werden oder als Gasteltern helfen möchte, kann sich im Internet informieren: www.blankenburg-hilft-tschernobyl.de