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Gesandte aus Eilenstedt überbringen Heimkindern in Anderbeck und Friedrichsbrunn Geschenke Drei Weihnachtswichtel haben schwer zu tun

Von Dieter Kunze und Dennis Lotzmann 24.12.2011, 04:22

Strahlende Kinderaugen sind bekanntlich das schönste Geschenk. Damit wurde den Eilenstedtern, die sich jüngst an der Weihnachts-Wunsch-Aktion beteiligt hatten, bei der Übergabe der Geschenke in den Kinderheimen Anderbeck und Friedrichsbrunn gedankt.

Gemeinde Huy/Anderbeck/Eilenstedt/Thale/Friedrichsbrunn l Eine riesengroße Überraschung gab es zur Weihnachtsfeier im DRK-Landkinderheim in Anderbeck: Bevor der Weihnachtsmann mit seinen persönlichen Geschenke für die Kinder erschien, betrat eine kleine "Wichtel"-Delegation aus Eilenstedt den Raum.

"Wir denken an die Heimkinder in unserer Region", betonte Ortsbürgermeister Volker Sander zur Begrüßung. In Eilenstedt sei auch in diesem Jahr wieder fleißig gesammelt worden - deshalb könne man jetzt solche Geschenke überreichen, erklärte er beim Hereintragen und Aufbauen eines Tischfußball-Spiels. Schon setzte großes Staunen und tosender Applaus ein. Die Überraschung war den Gästen aus Eilenstedt absolut gelungen.

"Wir denken an die Heimkinder in unserer Region"

Die Übergabe war gewissermaßen der Höhepunkt der diesjährigen Weihnachts-Wunsch-Aktion, die die Eilenstedter bereits zum zweiten Mal initiiert hatten. Dabei hatten sie während des gemeinsamen Weihnachtsbaum-Schmückens am ersten Adventswochenende einen zweiten Baum aufgestellt, an dem 45 Wunschzettel mit Wünschen der Kinder und Jugendlichen aus den Kinderheimen flatterten. Die Eilenstedter waren eingeladen, in die Rolle der Weihnachtswichtel zu schlüpfen und diese Wünsche zu erfüllen (die Volksstimme berichtete).

Ortsbürgermeister Volker Sander machte sich nun im Beisein von Initiatorin Renate Kraut und Ortschaftsrat Burkhard Ohlhoff auf die Reise, um die Gaben rechtzeitig zum Fest in die Kinderheime in Friedrichsbrunn und Anderbeck zu bringen.

Schon bei der Auftakttour ins DRK-Heim im Thalenser Ortsteil Friedrichsbrunn war das Weihnachts-Wichtel-Auto bis obenhin mit Geschenken bepackt. "Und wir hatten auch alle Hände voll zu tun, denn 40 Pakete, die alle liebevoll gepackt und beschriftet waren, wollten verteilt werden", berichtet Burkhard Ohlhoff. Allein schon das recht üppige Gewicht der Päckchen habe erkennen lassen, dass wohl jeder der spendablen Eilenstedter weitaus mehr, als von den Kindern gewünscht, eingepackt hatte.

"Es war für uns drei Weihnachtswichtel ein tief bewegendes Erlebnis"

Die Wünsche, die die Kinder und Jugendlichen auf ihren Zetteln notiert hatten, seien recht vielseitig gewesen - "mitunter war dieses oder jenes darauf notiert worden, um den zuvor abgesteckten finanziellen Rahmen nicht zu sprengen", meint Ohlhoff rückblickend. Er wisse aber aus vielen Gesprächen mit den Eilenstedter Wichteln, dass letztlich fast immer beide Wünsche erfüllt wurden.

"Wir werden die Aktion im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederholen

Vor Ort in Friedrichsbrunn wurden die Gesandten aus dem Huy-Ortsteil von den Kindern schon erwartet. "Vor allem die Jüngsten waren voller Vorfreude und ließen mit ihren strahlenden Kinderaugen sofort alle Mühen der vergangenen Wochen bei uns in Vergessenheit geraten", schildert Burkhard Ohlhoff die Momente. "Es war für uns drei Eilenstedter Weihnachtsmänner, die wir im Auftrag unserer Einwohner in Friedrichsbrunn waren, ein tief bewegendes Erlebnis, in diese fröhlichen Kinderaugen zu blicken. Und wir waren uns absolut darin einig, alles richtig gemacht zu haben", bringt es Ohlhoff auf den Punkt und nimmt das Fazit vorweg: "Wir werden die Aktion im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederholen." Und dann - diesen Wunsch ließ Heimleiterin Anke Kessler schon mal durchblicken - würden die Kinder aus Friedrichsbrunn gern in Eilenstedt vorbeischauen, um beim Schmücken des Weihnachtsbaums mit dabeizusein.

Tags drauf erlebten die Eilenstedter Gesandten nicht minder bewegende Momente im Anderbecker DRK-Kinderheim. "Nach unserem Besuch in Friedrichsbrunn wollen wir jetzt selbstverständlich auch in unserer Region etwas Gutes tun", betonte Ortsbürgermeister Sander bei der Übergabe, die diesmal allerdings etwas anders aussah.

"40 liebevoll gepackte Pakete wollten verteilt werden"

Die Eilenstedter hatten mit Blick auf die Erweiterung des Anderbecker DRK-Heimes auf persönliche Geschenke verzichtet und stattdessen zweckgebunden einen Spendenaufruf gestartet. Dank der großen Beteiligung konnte so neben allerlei kleinen Wünschen der Kinder nun auch ein großer erfüllt werden. "Wir haben von eurem Neubau erfahren und wollen dafür etwas Größeres bereitstellen", meinte Volker Sander augenzwinkernd. Im Beisein von Renate Kraut und Burkhard Ohlhoff gab es für Heimleiterin Rosemarie Behrmann einen symbolischen Scheck über 450 Euro. Diesen Scheck, so der Vorschlag, sollten die Anderbecker zur Eröffnung ihres Neubaus im Frühjahr in einem Elektronikmarkt einlösen, um so die Ausstattung des Hauses zu verbessern.

Die Heimleiterin, die Kinder sowie die Mitarbeiter des Heims dankten mit viel Beifall. "Und zu unserem Sommerfest gibt es natürlich eine Einladung an unsere Eilenstedter Sponsoren", versprach Behrmann. Darüber hinaus konnten sich die Anderbecker Kinder schon jetzt über allerlei Spiele und Überraschungen freuen - darunter besagtes Tischfußball-Spiel, das die drei Weihnachtswichtel aus Eilenstedt mit im Gepäck hatten. Einmal mehr zeigte sich damit sowohl in Friedrichsbrunn als auch in Anderbeck: Das Helfen ist vielen Einwohnern aus Eilenstedt sprichwörtlich zum Herzensbedürfnis geworden.