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Jugendliche erarbeiten sich mit eigenen Projekten ihr Gesellenstück im Naturpark Drömling Juniorranger mausern sich zu Freiwilligen

Von Anett Roisch 24.01.2014, 02:17

Unter dem Motto "Wir können Natur!" wollen sich die Juniorranger zu "Freiwilligen in Parks" mausern. Dazu haben sich die acht jungen Naturschützer eigene Projekte ausgedacht, die sie mit Förderung des World Wide Fund For Nature (WWF) in diesem Jahr umsetzen wollen.

Wegenstedt l Ausgerüstet mit grasgrünen Kaputzen-Shirts und jeder Menge Anschauungsmaterial gehen Ronja Weiß und Alessa Zinn aus Calvörde auf Mission in Sachen Naturschutz. Zu allen vier Jahreszeiten wollen die Mädchen einen thematischen Nachmittag in der Wegenstedter Kindertagesstätte "Spetzenpieper" gestalten. "Hallo Kinder, wir sind bei euch, weil die Natur ganz wichtig ist. Wir passen auf, dass die Natur nicht verloren geht", erklärt die 13-jährige Ronja Weiß aus Mannhausen, die schon als Zweitklässlerin die Ausbildung zur Juniorrangerin absolvierte. "Ihr könnt ganz viel über die Tiere und Pflanzen lernen", versichert die 14-jährige Alessa Zinn aus Calvörde. Die Kleinen sind begeistert von diesem Bildungsprojekt. Wissbegierig stellen sie bei Spielen mit Tierbildern in der Runde Fragen und wiederholen stolz das Erlernte. Nach der Theorie folgt das Praktische. Neugierig folgen die Kinder den jungen Rangern ins Freie. Auch dort gibt es Spiele, um die Natur hautnah zu entdecken.

Gemeinsam mit Europarc Deutschland, dem Dachverband der deutschen Nationalparks, Naturparks und Biosphärenreservate, hatte der Naturpark Ende 2013 eine Förderung des World Wide Fund For Nature (WWF) "Wildes Deutschland" in Höhe von 5000 Euro gewonnen. Diese finanziellen Mittel werden für Arbeits- und Anschauungsmaterialien, das Anfertigen von Dokumentationen, Schautafeln und anderes verwendet.

"Einige unserer Juniorranger sind schon seit ihrer Kindheit dabei. Sie sind jetzt schon mit ihrem Wissen viel weiter und wollen ihre eigenen Vorstellungen verwirklichen. Aber um als Freiwillige im Naturpark in Aktion zu sein, sind sie noch zu jung. Um sie nicht zu verlieren, können die jungen Naturschützer sich mit eigenen Projekten beschäftigen und dabei ihr Wissen weitergeben", erklärt Sabine Wieter, Mitarbeiterin der Naturparkverwaltung Drömling. Mit der Förderung des WWF können die jungen Leute mit ihren Projekten auch ihr eigenes "Gesellenstück" erarbeiten.

So haben Ronja Weiß und Alessa Zinn bereits erfolgreich mit ihrem Bildungsprojekt in Wegenstedt begonnen. Alle Projekte gehen nun in die Startphase.

Zu den acht Juniorrangern, die sich mit beispielhaften Projekten und eigenen Ideen zu Freiwilligen mausern wollen, gehört auch Leon Jeremias. Er möchte in der Rätzlinger Tagesstätte mit den Kindern ein Umweltprojekt entwickeln. Sein Bruder Maurice Jeremias aus Rätzlingen wird in der Öffentlichkeitsarbeit tätig werden und eine Schautafel erstellen. Christian Drüsedau wird sich um die Kröten in Seggerde kümmern. Dort hilft er beim Aufstellen der Krötenzäune. Er wird das Leben der Amphibien erkunden. Niclas Krümmling aus Bülstringen hat sich auf das Beobachten und Erforschen der Schwarzstörche und der Eulen spezialisiert. Den bedrohten Tierarten des Drömlings möchte sich Lisa Scholz aus Breiteiche widmen. Claudia Klengler aus Velsdorf wird Tier- und Pflanzenarten zu Forschungszwecken kartieren. Einen Ideenwettbewerb soll es geben, um den Jugendlichen, die auf dem Weg vom Juniorranger zum Freiwilligen sind, einen bundesweiten Namen zu geben.