Umgehung Meseberg Reste einer Siedlung entdeckt
Reste einer alten Siedlung haben Archäologen an der geplanten Umgehungsstraße bei Meseberg gefunden. Die Funde wurden gesichert.
Meseberg l Bevor die Bauarbeiten für die künftige Umgehungsstraße bei Meseberg beginnen konnten, haben Archäologen das Gebiet untersucht - und sind fündig geworden. Anhand von Luftaufnahmen haben Mitarbeiter vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie gesehen, dass das Getreide an einigen Stellen besser wächst als an anderen. Und das, erklärt Barbara Fritsch, sei ein Hinweis auf mögliche Siedlungsfunde. Die Archäologin ist als Gebietsreferentin zuständig für archäologische Grabungen im Landkreis Börde. Sie organisiert und koordiniert die Grabungen.
Matthias Schaller vom mobilen archäologischen Team des Landesamtes untersuchte das Gebiet vor Ort. "Er hat einen Streifen Muttererde abgezogen - so tief, dass er sehen konnte, ob etwas zu finden ist", erläutert Barbara Fritsch gegenüber der Volksstimme. Bis zu 60 Zentimeter tief musste er graben. Die Mühe hat sich gelohnt: "Herr Schaller hat am östlichen Ende der Fläche tatsächlich einen archäologischen Fund aufgedeckt", informiert die Gebietsreferentin.
Gefunden hat der Archäologe eine Grube, unter anderem gefüllt mit Keramikscherben und Reste von verbranntem Lehm. Diese Grube, so schätzt Barbara Fritsch, stammt aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus und gehört zu einer ehemaligen Siedlung. Weitere Teile einer Siedlung seien nicht entdeckt worden.
Die Funde wurden anschließend gesichert. Sobald etwas mehr Zeit ist, voraussichtlich im Winter, sollen sie aufbereitet, also gewaschen und genau bestimmt werden. Ein entsprechender Fundbericht werde auch angefertigt, erklärt Barbara Fritsch. Anschließend sollen die Stücke im Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie mit Sitz in Halle gelagert werden. Vielleicht habe auch ein Museum Interesse daran, die Funde auszustellen.
Die archäologischen Untersuchungen auf der Fläche der neuen Umgehungsstraße haben nur einige Tage in Anspruch genommen. Inzwischen schreiten die Straßenbauarbeiten voran. Nachdem der Untergrund zu Beginn der Woche gekalkt worden war, haben Bauarbeiter am Donnerstag mit schwerem Gerät ein Mineral-Gemisch auf der künftigen Fahrbahn verteilt.
"Wir schieben es auf die Höhe, von der aus dann der Straßenaufbau beginnt. Das verbessert die Tragfähigkeit der Straße", erklärte Guido Schulz, stellvertretender Vorarbeiter der beauftragten Firma aus der Altmark.
Er und seine Kollegen wollen sich bis zum Graben in der Nähe der vorhandenen Straße vorarbeiten. An dieser Stelle muss laut Guido Schulz noch eine Wasserleitung verlegt werden. Dafür sei eine andere Tiefbaufirma zuständig. Liegen die Rohre, sollen die Straßenbauarbeiten fortgesetzt werden. Ein Frostschutz wird dann noch aufgetragen, gefolgt von der Tragschicht und schließlich dem Asphalt. Im Zuge dessen soll auch die Anbindung an die vorhandene Kreisstraße gebaut werden, die von Samswegen nach Meseberg führt.
Die Umgehungsstraße soll den Verkehr durch Meseberg entlasten.