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  7. Johanniter wollen auch den Pflegedienst in Havelberg ansiedeln

Bei feierlicher Einweihung der neuen Rettungswache informierte Reinhard Doberenz vom Regionalverband über weitere Planungen Johanniter wollen auch den Pflegedienst in Havelberg ansiedeln

Von Ingo Freihorst 08.03.2013, 02:12

Havelberg l Über verbesserte Arbeitsbedingungen freuen sich die Sanitäter der Havelberger Rettungswache: Sie zogen vom Dachgeschoss hinunter ins Erdgeschoss. Auf den herrlichen Ausblick müssen die 17 Retter nun zwar verzichten, dafür ist der Weg zu den Einsatzfahrzeugen bedeutend kürzer und ungefährlicher: Nur noch wenige Stufen sind nun zu nehmen, jede Sekunde ist im Notfall kostbar.

Am Mittwoch war feierliche Einweihung mit vielen geladenen Gästen. Reinhard Doberenz vom Johanniter-Regionalverband Magdeburg-Altmark-Börde-Harz begrüßte neben Landrat Jörg Hellmuth auch Hebamme Ute Knospe, deren Hilfe oft gefragt ist, seit die Entbindungen in Stendal erfolgen müssen. Auch wurden die Einsatzfahrzeuge speziell dafür ausgerüstet und das Personal geschult. Pfarrer i.R. Ulrich N. Wolf hatte dann die Aufgabe, eine Andacht zu halten und die Wache zu segnen. "Gott will, dass allen Menschen geholfen werde", zitierte er die Bibel. Was uns selbstverständlich sei, sei in Afrika oder Asien noch fernes Wunschdenken. Immerhin hatten die Havelberger Rettungssanitäter über 1820 Einsätze im Vorjahr zu bewältigen.

Wie sehr sich doch in den letzten Jahren vieles verändert habe, staunte Landrat Jörg Hellmuth. Vor 21 Jahren sei er hier in Havelberg erstmals zum Landrat gewählt worden, seitdem hatte er mit dem Rettungsdienst zu tun. Im Vergleich zu damals sei dieser nicht wiederzuerkennen. Auch der Landkreis Stendal habe seinen Beitrag für ordentliche Arbeitsbedingungen geleistet.

Früher war der Rettungsdienst alle vier Jahre neu ausgeschrieben worden, dann wurde die Frist auf sechs Jahre verlängert und mit dem neuen Gesetzesentwurf soll das ganz wegfallen. Dieses Jahr geht die neue Leitstelle in Betrieb.

"Der Landkreis Stendal hat bundesweit inzwischen die meisten Johanniter-Einrichtungen" erklärte Hubertus Graf von der Schulenburg, Landesvorstand des Landesverbandes Sachsen-Anhalt-Thüringen. Der Johanniter-Orden sei vor über 200 Jahren gegründet worden, um Alten, Kranken und Schwachen zu helfen und den christlichen Glauben zu verbreiten. Im Laufe der Zeit wurden Ordenswerke eingerichtet, deren bekanntestes die Johanniter-Unfallhilfe ist.

Die Johanniter haben in Havelberg noch einiges vor, erklärte Reinhard Doberenz. Auf dem Gelände des Pflegeheimes in der Semmelweisstraße wird an Stelle des abgerissenen einstigen Bettenhauses ein Neubau entstehen, in dem die Johanniter den mobilen Pflegedienst, der derzeit seinen Sitz in Kamern hat, unterbringen. Zudem sollen dort eine Tagespflege angeboten sowie ein Bistro eingerichtet werden.