1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Willi nimmt Rotarier mit auf die Reise durch Argentinien

Austauschschüler aus Scharlibbe berichtet über seine Erlebnisse auf dem fernen Kontinent Willi nimmt Rotarier mit auf die Reise durch Argentinien

Von Bernhard Maslow 11.11.2013, 01:10

Havelberg l Als "eines ihrer größten Steckenpferde" nannte der damalige Präsident des Rotary Clubs Havelberg Lars Kripke auf dem Festempfang zum 20-jährigen Charterjubiläums in diesem Jahr den internationalen Jugendaustausch. 1998/1999 wurden mit Antje Glimm und Christian Fischer die ersten beiden vom Havelberger Club delegierten Jugendlichen in ein einjähriges Schüleraustauschjahr verabschiedet. Insgesamt sind in den vergangenen Jahren über 20 Schüler ins Ausland geschickt und ebenso viele ausländische Schüler in Havelberg begrüßt worden. Australien, Japan, Taiwan, Brasilien, Mexiko, USA, Ecuador, Kanada und Argentinien zählten zu den Gastländern.

Von Wasserfällen, Gletschern und endlos langen Straßen

Beim wöchentlichen Meeting berichtete am Mittwochabend Willi Glimm aus Scharlibbe über sein einjähriges Austauschjahr, das er in Argentinien verbrachte. Bevor der zum jungen Mann gereifte Jugendliche seine unvergesslichen Eindrücke den Clubmitgliedern und Gästen, zu denen auch seine Eltern und Oma gehörten, im Saal des Gasthauses "Mühlenholz" in einer einstündigen Bilderschau eindrucksvoll präsentierte, ließ Jugendbeauftragter Wolfgang Schürmann die Vorbereitungsphase, die Willi Glimm für sein Austauschjahr absolvierte, Revue passieren. Das große Abenteuer begann für Willi Glimm am 29. August des vergangenen Jahres. Am 13. Juli dieses Jahres betrat er wieder heimischen Boden.

Seinen Vortrag gliederte Willi in acht Schwerpunkte. So erfuhren die Zuhörer etwa über das Austauschland Argentinien, das acht Mal größer ist als sein Heimatland Deutschland. Während hier über 80 Millionen Menschen leben, gibt es in Argentinien nur halb so viel Einwohner und die meisten wohnen in und um die Hauptstadt Buenos Aires. Der Flug dauerte 15 Stunden. "Ich war von der Reise ganz schön geschafft", berichtete er von seinen ersten Eindrücken. Doch ans Ausruhen war nicht zu denken. Seine erste Gastfamilie wollte ihm bereits am Ankunftstag so viel wie möglich zeigen, und so war eine ausgiebige Stadtbesichtigung mit vielen Sehenswürdigkeiten angesagt. Erschöpft und mit vielen neuen Eindrücken endete der Anreisetag. Am nächsten Morgen war die Nacht bereits um 5 Uhr zu Ende. Denn die Reise von der Hauptstadt in seine Wahlheimat Sanda Rosa begann. Beeindruckt war er auch von der herzlichen Begrüßung in seiner neuen Schule. "Jeder wollte mit mir sprechen und vieles über Deutschland wissen. Doch mein Spanisch reichte zu dieser Zeit gerade Mal aus, um einige Grundbegriffe zu sagen", erinnert sich Willi.

Die beeindruckendsten Erlebnisse waren die Süd- und Nord-Reisen mit anderen Austauschschülern, die Rotary organisiert hatte. Beide Touren schilderte er mit eindrucksvollen Bildern und Worten. Wie groß und weit das Land ist, verdeutlichte die Reise zu den Wasserfällen bei Cataratas in den Norden des Landes. "Wir fuhren mit dem Bus 32 Stunden und dabei bogen wir auf der Straße nur dreimal ab." Dass es in Argentinien auch sehr kalt sein kann, erfuhr der Austauschschüler auf der Tour nach Perito Moreno. Der Perito-Moreno-Gletscher ist einer der größten Auslassgletscher des Campo de Hielo Sur, des größten Gletschergebietes der südamerikanischen Anden.

Brasilianerin Iara stellt ihr Land vor

Beeindruckt war der Scharlibber auch von Cordoba. Es sei fast eine typisch deutsche Stadt, was man an vielen Baustilen der Häuser sehen kann. Es gibt deutsche Reklame und in Gesprächen musste Willi Glimm viel über sein Heimatland berichten. Viel zu schnell verging das Jahr, und es nahte der Tag des Abschieds, der mit vielen Tränen endete. "Für mich war es das schönste Jahr meines Lebens. Und ich würde immer wieder nach Argentinien reisen", beendete er seinen Reisebericht und bedankte sich bei den Havelberger Rotariern, die das Austauschjahr ermöglichten.

Am diesem Mittwoch wird die zurzeit in Havelberg lebende brasilianische Austauschschülerin Iara Fadel den Rotariern ihre Heimat vorstellen und berichten, was sie in den zurückliegenden Monaten in Deutschland erlebt hat.