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Für Renate und Ingo Elze ist der Havelberger Pferdemarkt ein Muss Seit 40 Jahren immer wieder Havelberg

08.09.2014, 01:26

Havelberg (ans) l Seit 40 Jahren ist Anfang September Havelberg das Ziel von Renate und Ingo Elze aus Reppichau bei Bitterfeld. Vom Hörensagen hatten die von dem Pferdemarkt erfahren und fuhren 1974 erstmal her, um zu gucken. Schon im nächsten Jahr hatten beide selbst Dinge mit im Gepäck, die in der DDR begehrt waren und auf dem Pferdemarkt angeboten wurden. "Alles, was es in der DDR nicht gab, wurde hier gehandelt", sagt Ingo Elze und berichtet von Heizkörpern, Kfz-Teilen und Pferdesätteln, die er mit nach Havelberg nahm.

Der Kraftfahrer und Schlosser hat ein Faible für Oldtimer. Einen verschlissenen Opel von 1934 hat er wieder aufgebaut und wieder zu einem Schmuckstück gemacht. Außerdem hat er, vom Baujahr 1931 angefangen, acht Motorräder und Mopeds. An seinem Stand auf dem Trödelmarkt in Havelberg steht ein SR1. "Mein Dienstfahrzeug", erklärt der 71-Jährige, dass er damit zur Marktzeit übers Festgelände oder auch zum Einkaufen in die Stadt fährt.

Am Dienstag vor Markteröffnung reisen beide in Havelberg an. "Am Sonntag schauen wir uns dann immer noch das Feuerwerk an und am Montag packen wir alles ein und fahren wieder nach Hause", berichtet Renate Elze (70). Für sie ist es selbstverständlich, den Platz ordentlich zu hinterlassen. Dass das nicht jeder so sieht, zeigen die Müllberge, die es für die Stadt nach dem Markt zu entsorgen gilt.

Nichts wird weggeschmissen

"Das Flair ist es, das uns immer wieder hierherlockt. Wenn wir mal nicht mehr selbst Auto fahren können, müssen uns unsere Kinder herfahren", sagt Renate Elze. Noch ist das Ehepaar aber rüstig und fährt auch zu anderen Märkten etwa nach Magdeburg, Erfurt und Neuruppin und zu Oldtimertreffen. "Zu DDR-Zeiten kannte man jeden, war mit jedem per Du. Die Alten sind immer noch hier, es macht immer noch Spaß." Als der Markt voriges Jahr wegen des Hochwassers abgesagt werden musste, fuhren Elzes trotzdem nach Havelberg zum Marktspektakel, das Havelberger als kleinen Ersatz organisiert hatten. "Wir waren doch neugierig." Nach der Wende ließen sie zwei Pferdemärkte aus. "Es war nicht mehr so interessant, alte Dinge anzubieten. Plötzlich gab es doch alles", sagt Ingo Elze. Doch dann zog es seine Frau und ihn wieder hierher. 1995/96 ging es dann wieder richtig los mit dem Handel. "Ich schmeiße nichts weg. Viele suchen noch alte Teile für Autos, Motorräder und Traktoren", zeigt Ingo Elze auf seinen großen Fundus. Der Havelberger Pferdemarkt ist ein Muss für das Ehepaar, auch in den nächsten Jahren. "Das ist hier immer unser Urlaub."