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  7. Ehemalige Erzieherinnen reisen im Spatzennest in die Vergangenheit

Irmgard Pesenecker aus Neuermark-Lübars gehört zu den ersten Kindergärtnerinnen, die 1954 ihre Arbeit begannenEhemalige Erzieherinnen reisen im Spatzennest in die Vergangenheit

18.12.2014, 01:06

Schönhausen (asr) l Viel hat sich nicht verändert im Schönhauser Kindergarten, stellten zumindest die ehemaligen Erzieherinnen fest, die noch nicht so lange in Ruhestand sind und die Einladung zur 60. Geburtstagsfeier am Mittwoch gern annahmen. An der Kaffeetafel hatten sie Platz genommen, um über früher zu plaudern. Gern schauten sie sich die Ausstellung mit vielen Fotos und Zeitungsberichten seit der Eröffnung 1954 an.

Irmgard Pesenecker aus Neuermark-Lübars war damals dabei. Von September 1954 an arbeitete sie in Schönhausen, bevor sie von 1955 bis 1991 Leiterin in ihrem Heimatdorf war. "Wir Erzieherinnen haben vor der Eröffnung tatkräftig auf der Baustelle mitgeholfen. Auch die große Endreinigung machten wir selbst. Und als der Kindergarten eröffnet war, haben wir sonnabends den Spielplatz angelegt. Das war alles sehr anstrengend, aber wir haben es gern gemacht."

Von 1962 an arbeitete Dagmar Schulze neun Jahre lang im Kindergarten. Dann wurde sie stellvertretende Bürgermeisterin und war jahrelang im Bürgermeisteramt tätig. "Die Gemeinde hatte immer viel für die Einrichtung übrig. Wenn irgendwie Geld zur Verfügung stand, wurde auch investiert." Das bestätigt Christa Jacobs. 1963 hatte sie nach einem Jahr in Wust hier ihre Arbeit angetreten, zwischendurch war sie 14 Jahre Leiterin, bevor sie sich 2004 in den Ruhestand verabschiedete. "Immer, wenn eine Erweiterung fertig war, gab es so viele Kinder, dass man sich etwas Neues einfallen lassen musste. Die Zahl der Kinder ist stetig gestiegen, es gab sogar eine Kommission, die auswählen musste, wer die begehrten Plätze bekam." Ursel Stockmann, bis 1998 genau 30 Jahre Erzieherin, hat nicht nur die Arbeit mit den Kindern Freude gemacht, sondern sie erinnert sich auch gern an das Team, "wir waren ein Top-Kollektiv, einer konnte sich auf den anderen verlassen". Schnell machen Erinnerungen von den unvergessenen Ausflügen die Runde. Und wie aufgeregt alle waren, wenn Kreisreferentin Hilde Lehmann zum Hospitieren kam, "da hatten wir alle Herzklopfen".

Auch Hannelore Pfeiffer kam gestern zur Jubiläumsfeier. 1970 hatte sie zunächst als Reinigungskraft begonnen, 1984 wechselte sie in die Küche, die zehn Jahre später aufgelöst wurde. Zum technischen Personal gehörte auch Ruth Herrmann, die mit 84 Jahren gestern der älteste Gast war. Gerade 82 geworden ist Wilma Könnecke. 1957 hatte sie als Kindergärtnerin ihre Arbeit aufgenommen, von 40 Dienstjahren war sie über zehn als Leiterin tätig.

Noch nicht lange her ist die Verabschiedung von Doris Köppen und Edelgard Rose 2012. Ingrid Raeder ging 1999 in den Ruhestand. Sie bedauert, dass die einst so schön gestalteten Flurwände wegen der Brandschutzbestimmungen nun so kahl aussehen. Auch an der Ausstattung hat sich wenig geändert. Bis auf einen Gruppenraum stehen in allen anderen Zimmern immer noch die Möbel aus den 80-er Jahren. Den Kindern und Erzieherinnen wünscht sie, dass das neue Spatzennest bald gebaut wird.

Heute um 9 Uhr findet die Festveranstaltung mit geladenen Gäste statt. Zu 10 Uhr sind alle Interessierten in der Turnhalle willkommen, um sich das Musical "Zauberhafte Weihnacht" anzusehen.