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"Die Altmark kocht" Gerichte, die sich Gäste von Bismarck und Buga schmecken lassen können Köche brutzeln Bismarcks Leibspeise

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 01.04.2015, 03:24

So ein Festtagsmenü zu seinem 200. Geburtstag hätte sich Otto von Bismarck wohl zu gern schmecken lassen. Zehn Köche der Altmark kochten gestern in Schönhausen das, was in einfacher Ausführung schon zu Lebzeiten des Fürsten auf den Tisch kam.

Schönhausen l Kein Wunder, dass der heute vor 200 Jahren in Schönhausen geborene Otto von Bismarck so wohlbeleibt war. Deftig war das Essen, das ihm serviert wurde. Genauso deftig war auch das, was zehn Köche beim Event "Die Altmark kocht" gestern in Schönhausen servierten. Spezialitäten der Region aus dem 19. Jahrhundert wurden neu interpretiert unter dem Motto "Die Altmark von 1815 bis 2015 - Bismarck und Buga". Eigentlich wollten die Köche ihre kleinen Küchen im Park aufbauen, aber das Wetter ließ das nicht zu, so dass der Versammlungsraum im Bürgerzentrum - das ehemalige Bismarcksche Gut II - zur Großküche wurde.

Das Sagen hatte hier der Havelberger Güldene-Pfanne-Koch Manfred Hippeli. Er organisierte das Schaukochen, das zum siebenten Mal altmärkische Köche vereinte, für dieses Jahr in Salzwedel und Schönhausen. Seine Kreation: 101 Wachteleier, Schweinekeule aus der Gutsküche mit Pflaumensoße - Bismarcks Leibspeise! Er freute sich, dass so viele Gäste zum Zuschauen und Probieren gekommen waren. Auch Hanne Werner, die selbst Köchin ist. "Toll, was man alles mit teilweise nicht mal viel Aufwand machen kann." Ein paar Anregungen wie die Zitronencreme mit Eischnee flambiert nimmt sie mit nach Hause. Diese einfach herzustellende Nachspeise ist eine Kreation von Marcus Wagener aus Hohengöhren. Der Koch aus dem Gasthof "Stadt Braunschweig" ist vor zwei Tagen aus Neuseeland zurückgekehrt und hat Forelle in Kräutertapinade und Filoteig auf Kartoffel-Karotten-Schaum, Sellerie-Spaghetti und Rote-Beete-Espuma zubereitet.

Neben Fisch gab es auch Schwein, Lamm, Rind und Geflügel, gewürzt mit weit mehr als nur Pfeffer und Salz - und dann zu einem kleinen Kunstwerk angerichtet. So wie die polnische Gurkensuppe und der Krauttopf mit Pilzen und Pflaumen von Andreas Schneider und Robert Steindorf vom Arthotel Kiebitzberg in Havelberg.

Nachdem alle rund zwei Stunden gebrutzelt, frittiert und gekocht hatten, präsentierten die Köche ihre Gerichte vor der historischen Kulisse - Bismarck hätte das ganz sicher gefallen...