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Abwechslungsreiche Herbstferienwoche im Klietzer Klub / Dieter Wartenberg liest vor Klietzer gibt äthiopische Märchen als Buch heraus

Von Ingo Freihorst 08.11.2012, 09:22

Klietz l Eine bunte Ferienwoche erlebten die Klubbesucher in der Vorwoche im Jugendreff in der Klietzer Birkheide. Wie gewohnt gab es auch sportliche Aktionen - immerhin zwei Male waren die Klietzer Gastgeber für Wettbewerbe, an denen sich alle Klubs des Fördervereins beteiligen konnten. So fand das traditionelle Soccerturnier statt, was aber wegen der Witterung in die Halle verlegt wurde. Mannschaften mit Jugendlichen aus Havelberg, Nitzow, Klietz und Scharlibbe waren bei dem U14-Turnier angetreten, die Havelberger behielten am Ende die Oberhand vor den Gastgebern.

Eine Domstädterin - übrigens das einzige Mädchen im Starterfeld - trug den Sieg beim Tischtennisturnier der bis zu 14-Jährigen davon. Sophie Kirst siegte hier vor Kacey Schwarzkopf aus Schollene und Justin Rösler, der ebenfalls aus Havelberg kommt.

Ein Märchen aus einem fernen Land las Professor Dr. Dieter Wartenberg vor. Der Klietzer lebte viele Jahre im nordafrikanischen Äthiopien, hatte dort Märchen gesammelt und aufgeschrieben und 20 von ihnen als Buch herausgebracht. Zum Vorlesen hatte er sich das Märchen vom klugen Sohn ausgesucht: Ein Vater wünschte sich von seinen drei Söhnen, dass sie für wenig Geld etwas kaufen, was den ganzen Raum ausfüllt. Der Jüngste löste das Rätsel und erbte alles.

Äthiopien ist ein Land voller Gegensätze, mit hohen Bergen, tiefen Senken und großen Wüsten. Es gibt dort immerhin 13 Nationalparks. Die Nomaden leben noch immer wie vor Jahrhunderten. In dem Land mit seinen 84 Millionen Einwohnern werden 83 Sprachen und etwa 200 Dialekte gesprochen, die Amtssprache ist Englisch.

Der Klietzer war hier im Auftrag der damaligen DDR für die Aus- und Fortbildung der Lehrer zuständig, hatte sogar etliche Schulbücher verfasst. Von 1961 bis 1979 war er in Klietz an der Oberschule tätig gewesen. Bis zur Rente hatte er einen Lehrstuhl an der Uni Magdeburg inne, dann zog es ihn wieder nach Äthiopien. Als Rentner war er dort noch einmal 16 Semester lang tätig. Seit kurzem wohnt er zwar wieder in Klietz, dieser Tage ist er aber mit einer Kamera noch einmal nach Afrika geflogen, um endlich einmal aktuelle Videoaufnahmen zu besitzen.

Übrigens kann man ein Exemplar seines Märchenbuches nun auch in der Klietzer Gemeindebibliothek ausleihen, der Autor schenkte es der Einrichtung. Für deren Leser hatte es übrigens am Montag eine Lesung gegeben.