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Beräumung der Altreifen wird 40.000 Euro teurer

21.08.2013, 16:45

Winterfeld/Altensalzwedel l Die Räumung des umstrittenen Altreifenlagers bei Altensalzwedel kommt gut voran. "Die Hallen sind inzwischen leer, es stehen nur noch fünf bis sechs Container mit Reifen auf dem Gelände herum", berichtete der Hagener Holger Pakebusch am Dienstagabend im Apenburg-Winterfelder Rat. Auch Bürgermeister Harald Josten ist mit dem Tempo der Räumaktion zufrieden. "Die Firma karrt Reifen ohne Ende und die werden dann auch noch sortiert nach Pkw-Reifen und Spezialreifen, etwa für Gabelstapler, Motorräder und andere Fahrzeuge", erklärte er.

Fest steht allerdings auch, dass die 75000 Euro, die vom Land für die Beräumung des Lagers zur Verfügung gestellt wurden, bei Weitem nicht reichen werden. Offensichtlich lagerten viel mehr Altreifen auf dem Gelände als in der Ausschreibung für die Arbeiten angegeben. "Die dort gemachten Tonnageangaben hauen hinten und vorne nicht hin", meinte Harald Josten.

Der Altmarkkreis habe bereits die Übernahme zusätzlicher Kosten von 20000 Euro zugesagt und die Summe auch schon an das Land überwiesen. Doch auch dies reicht noch nicht. Deshalb sei Landrat Michael Ziche auf die Gemeinde zugekommen, die stets eine finanzielle Beteiligung zugesagt habe, um das leidige Thema ein für alle Mal vom Tisch zu haben. "Zunächst war von deutlich unter 10000 Euro Mehrkosten die Rede, am Dienstag hieß es dann, dass man auch damit nicht auskommen werde", berichtete der Bürgermeister. Nach jetzigem Aufmaß würden noch 20000 Euro fehlen, die die Gemeinde übernehmen soll.

Die Gemeinderäte waren in der Zwickmühle. Einerseits galt es, die Beräumung des vor allem aus Brandschutzgründen hochgefährlichen Reifenlagers zu einem guten Abschluss zu bringen, andererseits die Gemeindekasse nicht zu sehr zu belasten. "Wichtig ist vor allem, dass die Summe endgültig ist und nicht noch mehr draufgesattelt wird. Hier müssen wir uns rückversichern", meinte der Saalfelder Ratsherr Detlef Jürges. Er schlug als Kompromiss die Übernahme von zusätzlichen Kosten in Höhe von 15000 Euro vor.

Damit konnten sich auch die übrigen Räte anfreunden. "Wir sollten auf jeden Fall unseren guten Willen zeigen, damit das Thema endlich erledigt ist", erklärte der Apenburger Mark Wöllmann. Die 15000 Euro sollen der Rücklage entnommen werden. Für die zusätzliche Ausgabe stimmten alle anwesenden Ratsmitglieder.

Holger Pakebusch warf die Frage auf, warum sich nicht auch die Verbandsgemeinde an den Kosten der Beräumung beteiligt. "Schließlich muss es auch in ihrem Interesse liegen, da sie für den Brandschutz verantwortlich ist", meinte der Hagener. Das sahen auch Rat und Bürgermeister so. "Es lag mir schon manchmal auf der Zunge, dieses Thema bei der Verbandsgemeinde anzusprechen. Aber ich habe es dann gelassen, weil ich einfach keine Aussicht auf Erfolg gesehen habe", erklärte Harald Josten.