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Sammler Jürgen Lemke fand den Koloss beim Pilzesuchen/Mineral soll ausgestellt werden Zentnerschwerer Achat im Klötzer Forst

Von Harald Schulz 13.09.2013, 03:12

Mitten im dichten Klötzer Staatsforst entdeckte der Sammler Jürgen Lemke einen Achat-Breckzie. Welche Ausmaße das Mineral hat, wurde erst bei der Bergung diese Woche sichtbar. Der Koloss soll demnächst an einem öffentlichen Platz aufgestellt werden.

Klötze l Der pure Zufall verhalf der Stadt Klötze zu einem neuen Ausstellungsstück. Der Gesteins- und Mineraliensammler Jürgen Lemke aus Klötze stieß bereits im Oktober des vergangenen Jahres im Klötzer Staatsforst bei der Pilzsuche auf den mehrere Zentner schweren Mineralstein.

Bereits damals war ihm klar, dass es sich bei dem Stein um einen ganz dicken Brocken handeln muss. In Gesprächen mit der Stadt wurde vereinbart, dass der Achat-Breckzie als Ausstellungsstück einen Platz in einem Gebäude der Stadt Klötze erhalten soll.

Achatgestein ragte fast einen Meter in die Tiefe

Das gesamte Ausmaß des in der jüngsten Eiszeit entstandenen Minerals kam allerdings erst jetzt bei der Bergung ans Tageslicht, als Jürgen Lemke mit Unterstützung von Hauptamtsleiter Christian Hinze-Riechers und mit Hilfe vom Leiter der Stadtwirtschaft, Axel Hübner, am Fundort anrückten, um den Findling zu bergen und auf den Rathaushof zu transportieren.

Der Stein lag fester und tiefer als gedacht im Erdreich, so dass die drei Männer noch ordentlich mit Spaten buddeln mussten, um die Halteseile sicher anbringen zu können. Der Achat entpuppte sich nach rund einer Stunde körperlicher Anstrengungen als mehrere Zentner gewichtiger Fund in Ausmaßen von 80 Zentimeter Höhe, 90 Zentimeter Länge und 70 Zentimeter Breite. Axel Hübner musste das städtische Mini-Baufahrzeug dann so in Stellung bringen, dass der kleine Hilfskran den mit Tragegurten fixierten Koloss mit voller Kraft bis auf die Ladefläche heben konnte.

Bruchstück verletzte Finder bei der Bergung

Kein leichtes Unterfangen für die Männer. Mehrmals rutschten die Haltegurte an der nassen und glatten Gesteins-oberfläche ab. Gleich beim ersten Bergeversuch sprengte der hohe Seildruck ein kleines Stück Mineral vom großen Ganzen ab.

Das Stückchen prallte wie ein Geschoss gegen Nase und Brille von Jürgen Lemke. Glück im Unglück: Das Brillenglas ging zwar zu Bruch, verhinderte aber Schlimmeres. Allerdings blieb für einige Zeit eine blutige Wunde auf der Nase zurück.

Die Freude über den stattlichen Fund ließ den leidenschaftlichen Sammler das Ungemach schnell vergessen. Der massige Achat-Stein wird dieser Tage gründlich gesäubert. Einige Risse in dem Gestein müssen gegen mögliche Einlagerungen von Feuchtigkeit speziell verschlossen werden, damit frostige Temperaturen das Gestein nicht bersten lassen.

Über den genauen Aufstellungsort sei noch nicht entschieden, hieß es von Christian Hinze-Riechers. Vorstellbar wäre nach seinen Informationen ein Platz im Foyer des Rathauses oder in der städtischen Bibliothek.