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  7. Schneewittchen hinter den sieben Kuseyer Bergen

Originelle Aufführung des Volksmärchens begeisterte am Sonntag das Publikum im Kuseyer Gemeindesaal Schneewittchen hinter den sieben Kuseyer Bergen

Von Meike Schulze 10.12.2013, 02:07

Adventszeit ohne Märchenspiel - undenkbar in Kusey. Dort ist solch eine Aufführung seit gut 15 Jahren gute Sitte. Sonntag wurde im Gemeindesaal "Schneewittchen" aufgeführt. Die Initiative war von Eltern und Erzieherinnen der Kindertagesstätte "Haus der Zwerge" ausgegangen.

Kusey l "Das habt ihr richtig toll gemacht." Dieses Lob hörten die Laiendarsteller, die Sonntagnachmittag im Kuseyer Gemeindesaal das traditionelle Weihnachtsmärchen auf die Bühne gebracht hatten, immer wieder. Mit der Aufführung von Schneewittchen und mit einigen teils spontan hinzugefügten originellen Anmerkungen und Dialogen hatten die zwölf Frauen um die Hauptorganisatorin Jutta Köneke den unterhaltsamen Nerv ihrer Zuhörer bestens getroffen.

Der Saal war von Kindern, Eltern, Großeltern und einigen auswärtigen Gästen, die allesamt bestens unterhalten wurden, so gut wie bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Saal war eine Märchenwelt für sich.

Im Grunde hielten sich die Darstellerinnen an die Vorlage der Gebrüder Grimm. Doch protestierte etwa der gelbe Zwerg (Dana Schulz), als seine Kameraden Schneewittchen (Melanie Zerneke) die Bedingungen für die Aufnahme in die Gemeinschaft darlegten: "Man kann doch eine Prinzessin nicht zur Haushälterin machen."

Und später gab beispielsweise die böse Königin (Kati Schulz) vor, als sie Schneewittchen den vergifteten Apfel schmackhaft machen wollte, dass sie sich im Wald verlaufen habe und den Weg nach Immekath suche.

Natürlich konnte da das einheimische Schneewittchen unmittelbar helfen, um sich erst im Nachsatz für den leckeren - jedoch wie im Märchen vorgegeben - vergifteten Apfel zu interessieren. Die Königin wäre diesen Apfel auch auf einem regionalen Markt losgeworden, denn sie pries ihn als besten Apfel von ganz Kusey an.

Den größten Lacher, nach dem Empfinden der Erwachsenen und mit reichlich Szenenapplaus bedacht, gab es, als der Prinz (Dana Eggert) um Schneewittchens Hand anhielt. Mitten in dem herzzerreißenden Antrag wandte sich der Prinz zum Publikum und sagte an Stefan Täger gerichtet, der im wahren Leben Schneewittchens, also Melanie Tägers, Lebenspartner ist: "Stefan, ich will nur mal sagen, das ist deine Chance." Das Publikum bog sich vor Lachen.

Während sich die Erwachsenen über diese spontane Einlage köstlich amüsierten, freuten sich die Kinder kräftig applaudierend, als Schneewittchen am Ende mit ihrem Traumprinzen auf das Schloss zog. Der Vorhang fiel.

Wenig später wurde es dann noch mal ganz im still im Saal, als nämlich der Weihnachtsmann die Reisigrute und die große Handglocke schwingend in den Saal hineingestapft kam. Doch der gute Rauschebart hatte nur Gutes im Sinn und packte die Rute wieder ein, zur Freude der Kinder.