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Hartes Jahr liegt hinter Langenweddinger Wehr / Technik-, Personal- und Bauprobleme müssen gelöst werden Tanklöschfahrzeug fährt seinen letzten Einsatz

Von Constanze Arendt-Nowak 24.02.2014, 02:30

27-mal haben die Langenweddinger Feuerwehrleute im vergangenen Jahr im Ernstfall ihren Mann gestanden. Neben zahlreichen Ausbildungsstunden hatten sie auch manches technische Problem zu lösen.

Langenweddingen l Die Langenweddinger Wehr hat immer wieder mit neuen Herausforderungen zu kämpfen. Auch im vergangenen Jahr war das nicht anders. "Die Wehrleitung hatte manchmal das Gefühl, dass der heilige Florian uns nicht mehr so gut im Auge hatte", erklärte Ortswehrleiter Maik Schneemann in seinem Rechenschaftsbericht auf der Jahreshauptversammlung der Wehr. Zwar habe er sehr aufmerksam über die Gesundheit der Kameraden gewacht, aber sein Auge für die Technik habe wohl eine Bindehautentzündung gehabt.

Sorgenkind war in erster Linie das Tanklöschfahrzeug (TLF). Nach mehreren Schäden, unter anderem auch an der Pumpe, die es sich im Einsatz zugezogen hatte, wurde es letztlich außer Dienst gestellt. "Wir hoffen, dass wir mit dem Opfer des TLFs jetzt den Technikgott für viele Jahre besänftigt haben und er uns eine Weile verschont", so Maik Schneemann. Mit Argusaugen beobachtet er aber auch den Schlauchturm des Gerätehauses, der außen und innen eine Sanierung dringend nötig hat.

Trotz der Mängel an der Technik und am Gerätehaus haben die Kameraden die Köpfe nicht hängen lassen und mit viel Disziplin die Ausbildungseinheiten durchgezogen. Der Ortswehrleiter konnte resümieren, dass die Ausbildung sehr stark praxisorientiert ausgerichtet ist. "Die dauernde Wiederholung von Übungen trägt jetzt Früchte", so Schneemann. Die Kameraden würden gestellte Aufgaben lösen, super zusammenarbeiten und sich bei Fragen und Problemen gegenseitig helfen.

Die Ausbildung zahlte sich im Ernstfall aus und der trat auch 2013 für die Langenweddinger Feuerwehrkameraden häufiger ein. Zum Jahresende standen 27 Einsätze in der Bilanz, das reichte vom Brand und Hochwassereinsatz über die Ölspur, eine hilflose Person in der Wohnung und einen umgestürzten Baum bis hin zu Verkehrsunfällen mit mehr oder weniger tragischem Ausgang. Maik Schneemann lobte die Einsatzbereitschaft und fasste zusammen: "Die Kameraden waren immer zur Stelle, wenn man sie rief. Es war ein anstrengendes Jahr, vor allem die Hochwassereinsätze forderten viel ab, da man sich körperlich stark verausgabte."

Die Problematik der fehlenden Maschinisten mochte der Ortswehrleiter nicht verschweigen, sieht aber dabei in erster Linie die Gemeinde in der Pflicht. In absehbarer Zeit werde es eng. Interessenten, die sich einer Ausbildung zum Maschinisten stellen würden, sind in den Reihen der Wehr vorhanden, aber ihnen fehlt der Lkw-Führerschein als Grundlage. Den wiederum können die Kameraden nicht allein finanzieren. Derzeit hat die Langenweddinger Wehr insgesamt 35 Mitglieder, in den nächsten Jahren hofft der Ortswehrleiter nach Jahren mit einem Minus oder einer Stagnation in der Mitgliederbilanz wieder auf ein Plus.

Nachrücker aus der Jugendwehr sind vielleicht schon bald in der Einsatzabteilung wieder in Sicht. Unter der Anleitung von Jugendwart Karsten Weber und seiner Helfer werden derzeit in den Dienststunden zwei Mädchen und sieben Jungen im Alter zwischen zehn und 17 Jahren an die Aufgaben der Feuerwehr herangeführt. Immer dienstags zwischen 16 und 18 Uhr konnte der Feuerwehrnachwuchs, wie Karsten Weber in seinem Bericht darstellte, Abwechslung erwarten. "Die feuerwehrtechnische Ausbildung teilte sich in Theorie und Praxis, auch der Spaß kam nicht zu kurz", erklärte er und zählte: Üben von Knoten, Gerätekunde, Arbeit mit Handfeuerlöschern, Einführung in die Brandklassen und kleine Wettbewerbe mit der Kübelspritze und im Leinenbeutel-Zielwurf. Höhepunkte wie das Zeltlager der Gemeinde, der Tag der offenen Tür der Feuerwehr oder auch die Weihnachtsfeier ergänzten den Terminkalender. Aufgrund mangelnden Trainings verzichtete die Langenweddinger Jugendfeuerwehr auf die Teilnahme an Wettbewerben.

Der umgestaltete Jugendraum konnte nicht wie geplant bezogen werden, noch immer herrscht hier Baustellenatmosphäre. Nach Aussage von Maik Schneemann fehlt es für die Fertigstellung einerseits an Helfern, andererseits an einigen Sponsoren. Der Förderverein habe aber zugesichert, dass zum bevorstehenden Jubiläum der Jugendraum komplett renoviert ist. Die Jugendfeuerwehr besteht in diesem Jahr seit 50 Jahren. Am letzten Juniwochenende soll deshalb das Zeltlager der Jugendfeuerwehren der Gemeinde Sülzetal in der Langenweddinger Badeanstalt ausgerichtet werden.