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Arbeitsgemeinschaft Schulen steht in der Einheitsgemeinde vor dem Neustart Schullandschaft weiter in Bewegung

Von Mathias Müller 09.10.2014, 03:08

Mit den Plänen der Landesregierung, bei Grundschulen die Mindestanzahl der Schüler von 80 auf 60 abzusenken, ist die Standortdebatte im Sülzetal neu entbrannt.

Sülzetal l Durch die geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen in Sachsen-Anhalt bei der Mindestschüleranzahl bei Grundschulen mache es sich aus Sicht des Langenweddingers Ralf Ebert-Lenz erforderlich, "die Arbeitsgruppe Schulen komplett neu aufzusetzen". Ebert-Lenz ist einer der drei Elternvertreter, die neben drei Gemeinderäten und drei Verwaltungsmitarbeitern in der Arbeitsgruppe Schulen der Einheitsgemeinde Sülzetal sitzen.

Bei der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses des Gemeinderates Sülzetal in Langenweddingen sprach Ebert-Lenz seine Empfehlung aus und sagte zudem, dass die neue Arbeitsgruppe prüfen müsse, was von den bisherigen Ergebnissen noch verwendet werden könne. Zudem würden fehlende Protokolle über die Sitzungen es schwer machen, die Tätigkeit der Arbeitsgruppe nachzuvollziehen.

"Wenn die Grundschulen keine 60 Schüler vorweisen können, müssen sie vom Netz gehen", zeigte Sozialausschussvorsitzender Marco Falkenberg (CDU) die Auswirkungen der Landesgesetzgebung für das Sülzetal auf. Zudem sei mit der geplanten Aufhebung der Schulbezirke, die den Eltern bislang die Grundschule vorschreibt, in der sie ihr Kind einzuschulen haben, in der Schullandschaft "alles offen", wie Falkenberg sagte.

"Das sind nicht wir, die Schulen schließen wollen, das ist das Land"

Sozialausschussmitglied Helmut Gottwald (SPD/FDP)

Wie Liane Samland, die für den Kultur- und Heimatverein/Osterweddinger Sportverein im Sozialausschuss sitzt, bemerkte, gehe eine Vorstellung der Arbeitsgruppe Schulen in die Richtung, später einmal am Standort der Sekundarschule Langenweddingen eine Gemeinschaftsschule für das Sülzetal zu etablieren. Bis zu diesem Zeitpunkt sei es das erklärte Ziel der Arbeitsgruppe, alle Grundschulstandorte in Osterweddingen, Langenweddingen und Altenweddingen zu erhalten.

Wie Langenweddingens Ortsbürgermeisterin Jutta Spurek, gleichsam Mitglied im Sozialausschuss, sagte, sei es durch die neuen Rahmenbedingungen des Landes erst recht möglich, langfristig alle drei Grundschulstandorte im Sülzetal zu sichern.

"Das sind nicht wir, die Schulen schließen wollen, das ist das Land", verdeutlichte Sozialausschussmitglied Helmut Gottwald (SPD/FDP). Da das Land die Grundschulen bei zu geringen Schülerzahlen nicht mit Lehrern versorge, komme es zum Schulsterben.

In der Vergangenheit hatte sich der Sozialausschuss des Gemeinderates des Sülzetals dafür ausgesprochen, alle drei Standorte zu erhalten, so lange es das Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt gestattet. Gleichwohl gibt es eine Empfehlung der Arbeitsgruppe Schulen, die die drei Standorte im Sülzetal untersuchte. In einer Fragebogenaktion holte die Arbeitsgruppe zudem die Meinung von Eltern zukünftiger Grundschüler ein, die über verschiedene Kombinationen von Schulstandorten abstimmten konnten. Die Mehrheit entschied sich für den Erhalt der Grundschulen in Osterweddingen und Altenweddingen sowie die mögliche Schließung in Langenweddingen. Die Arbeitsgruppe will zwar diesem Votum folgen, doch entschieden ist noch nichts. Den Beschluss für den Fortbesand oder die Schließung von Grundschulen hat allein der Sülzetal-Gemeinderat zu fällen. Und diesen Beschluss gibt es noch nicht.