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Landesbetrieb für Hochwasserschutz ließ ehemaliges Fährhaus bei Neuwerben abreißen Kürschner: "Gebäude war stark baufällig"

10.01.2014, 01:20

Werben (apu) l Auf dem sogenannten "Mitteldeich" bei Werben wurde durch den Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) Sachsen-Anhalt vor einigen Wochen das ehemalige Fährhaus abgerissen. Früher war das Objekt ein beliebtes Ausflugs-und Tanzlokal.

Michael Schnelle (CDU) stellte bei der letzten Stadtratssitzung in Werben eine Anfrage, wie es zu dem Abriss kam und warum das geschehen konnte, ohne dass der Stadtrat darüber informiert wurde. Bürgermeister Jochen Hufschmidt verwies darauf, dass sich die Immobilie im Besitz des Landes Sachsen-Anhalt befinde. Schnelle zeigte sich darüber jedoch verwundert. Seines Wissens sei die Stadt Werben Eigentümer des Objekts. Zumindest habe es nie einen Ratsbeschluss zum Verkauf des Fährhauses gegeben. Das Thema wird den Stadtrat voraussichtlich auf der nächsten Sitzung noch einmal beschäftigen.

Das einstige Fährhaus lag in der Gemarkung Werben, aber auf der östlichen Elbseite - an der dort früher vorhandenen Fährverbindung. Im Volksmund hieß das einstige Fährhaus mit Gaststätte und kleinem Tanzsaal "Klein Helgoland", da es, wie auf einer Insel, zwischen Elbe und Havel lag.

Deichsanierung in dem Bereich voraussichtlich schon 2014

Verantwortlich für die Entscheidung, das Objekt abzureißen, ist der LHW-Flussbereich Genthin. Wie der zuständige Flussbereichsleiter, Reinhard Kürschner, auf Nachfrage ausführt, habe sich das Gebäude nach langjährigem Leerstand in einem beklagenswerten Zustand befunden. "Das Gebäude war stark baufällig, war dem Vandalismus preisgegeben und diente als illegale Müllablagerungsstelle. Es gab seit langem keinen Pächter mehr und es war damit auch nicht mehr zu erhalten." Er freue sich aber, dass für das benachbarte Anglerheim ein langfristiger Pachtvertrag bestehe.

Ein weiterer Grund für den Abriss seien auch die Deichsanierungsmaßnahmen in diesem Bereich. Diese würden derzeit geplant. Wenn alles gut laufe, könnten die Bauarbeiten bereits in diesem Jahr beginnen. In dem Bereich hatte es beim Juni-Hochwasser 2013 einen kritischen Deichabschnitt gegeben.