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Osterburger Gymnasium sagt Rassismus, Mobbing und Diskriminierung den Kampf an Markgraf-Albrecht-Schüler zeigen Courage

Von Nico Maß 30.01.2014, 02:26

Schüler aus der zehnten Klassenstufe wollen für das Markgraf-Albrecht-Gymnasium den Titel "Schule mit Courage". In einer von ihnen initiierten Unterschriftensammlung positionieren sich Lehrer, Mitarbeiter und Mitschüler gegen Rassismus, Mobbing und Diskriminierung.

Osterburg l Im Markgraf-Albrecht-Gymnasium füllen sich in diesen Tagen die Blätter einer Unterschriftensammlung. Lehrer, Angestellte, technische Mitarbeiter und Schüler tragen ihre Namen ein und beziehen so Stellung gegen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt. Sie setzen sich außerdem dafür ein, dass es eine zentrale Aufgabe des Gymnasiums wird, nachhaltige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierungen und insbesondere Rassismus zu überwinden.

Die Unterschriftenliste ist das erste greifbare Resultat einer Initiative, für das Gymnasium den Titel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" zu verdienen. Den Anstoß dafür gaben Michaela Steinke und Fabian Kröhnert. Die beiden Lehrer unterrichten seit diesem Schuljahr am Osterburger Gymnasium. Von früheren Arbeitsorten brachten sie eigene Erfahrungen mit der Aktion in die Biesestadt. Ihre Idee stieß ganz besonders bei Schülern einer zehnten Klasse auf ein fruchtbares Echo. Zehn Jugendliche aus dieser Klasse treffen sich seit Ende Oktober einmal wöchentlich in ihrer Freizeit, um das Projekt voranzutreiben. Unter anderem zeichnen sie für die Unterschriftenaktion verantwortlich, die sie jüngeren, gleichaltigen und älteren Mitschülern auch selbst vorstellten. Außerdem stehen die Mädchen und Jungen schon jetzt als Ansprechpartner für das Projekt oder Kontakt bei Mobbing- und Gewaltvorfällen zur Verfügung.

Die Unterschriftenliste, auf der sich mindestens 70 Prozent aller Schüler, Lehrer und des technischen Personals eintragen müssen, stellt eine Voraussetzung für den Titel dar. Zudem benötigte das Projekt auch einen Paten. "Das war gar keine leichte Aufgabe. Aber in dieser Woche wurden wir fündig", erzählten Schüler Tobias Warnau und Michaela Steinke. Der Regisseur und Journalist Peter Ohlendorf, der in Stendal seinen Dokumentarfilm "Blut muss fließen - Undercover unter Nazis" zeigte, habe nach Anfrage sofort seine Zusage gegeben.

Wenn morgen die Unterschriftensammlung endet, rücken mögliche Aktivitäten und ihre Ausgestaltung in den Vordergrund. Außerdem soll noch in diesem Unterrichtsjahr ein Projekttag zum Thema veranstaltet werden. Der könnte in den Jahren darauf zum festen Bestandteil im Terminkalender der Schule avancieren. Denn erhält das Gymnasium den Titel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" setzt dies keinen Schlusspunkt hinter die Aktivitäten. Ganz im Gegenteil: "Für uns bedeutet er eine Verpflichtung zu weiteren und nachhaltigen Initiativen gegen Mobbing, Rassismus und Diskriminierung", sagte Schulleiterin Elke Hein.