Einheitsgemeinde zählt zu den Kommunen mit der geringsten Pro-Kopf-Belastung Osterburg trägt weiter Schulden ab
Zwar soll der Haushaltsplan der Einheitsgemeinde erst Ende Februar im Stadtrat verabschiedet werden, die Zustimmung der Politiker scheint aber schon jetzt sicher. Weil Osterburg auch 2015 die Konsolidierung vermeidet. Und noch dazu weiter Schulden abbaut.
Osterburg l Die Einheitsgemeinde schrammt seit Jahren an der mit enormen Sparzwängen verbundenen Konsolidierung vorbei. Dabei macht sich Osterburg eine bis zum Haushaltsjahr 2016 geltende Sonderregelung der Landesregierung zunutze. Denn mit einem im Jahr 2013 herausgegebenen Runderlass zur Haushaltserleichterung räumte das Innenministerium den Städten und Gemeinden die Möglichkeit ein, ihr durch Abschreibungen entstandenes Minus gegen ihr Vermögen rechnen.
Dank dieser Erleichterung gelang es der städtischen Kämmerei im Zusammenspiel mit den anderen Ämtern, den Osterburger Stadt- und Ortspolitikern einen robusten Haushalt zu präsentieren, der zudem noch Spielraum für Investitionen lässt. Mehr noch: Die Einheitsgemeinde will wie in den Jahren zuvor konsequent weiter Schulden abbauen. Wie Kämmerer Detlef Kränzel während der jüngsten Stadtratssitzung darstellte, ist die Einheitsgemeinde aktuell noch mit 2,752 Millionen Euro verschuldet. Dies sei gleichbedeutend mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 268,48 Euro. Was diese Zahl eigentlich bedeutet, machte Kränzel mit Angaben aus der Landesstatistik deutlich. Danach gebe es in Sachsen-Anhalt lediglich fünf Kommunen, bei denen sich die Pro-Kopf-Verschuldung unter einem Betrag von 500 Euro bewegt. Der Landesdurchschnitt bei der Pro-Kopf-Verschuldung befindet sich in deutlich höheren Sphären - Kränzel nannte während der Stadtratssitzung einen Betrag von 3678 Euro.
Die Politiker nahmen den vergleichsweise geringen Schuldenstand der Einheitsgemeinde erfreut zur Kenntnis. Klaus-Peter Gose (CDU) und Bürgermeister Nico Schulz bescheinigten dem Kämmerer Detlef Kränzel und seinen Mitarbeitern eine hervorragende Arbeit. Beide lobten zudem den konsequenten Schuldenabbau, der Osterburg stetig von Zins- und Tilgungsverpflichten entlaste. Detlef Kränzel teilte diese Ansicht, ungetrübt fiel sein Blick in die Zukunft aber nicht aus. Denn sollte die Sonderregelung zur Haushaltserleichterung tatsächlich nach 2016 auslaufen, scheint 2017 auch für ein nur gering verschuldetes Osterburg der Weg in die Konsolidierung vorgezeichnet.