1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Robert Reck: "Kleinstaatliches Denken hinter uns lassen"

Kandidatenserie zur Verbandsgemeindebürgermeisterwahl Robert Reck: "Kleinstaatliches Denken hinter uns lassen"

08.10.2012, 01:21

Seehausen (apu) l Am Sonntag, 21. Oktober, wird in der Verbandsgemeinde Seehausen eine neue Bürgermeisterin beziehungsweise ein neuer Bürgermeister gewählt. Vier Kandidaten stehen zur Auswahl. Die Volksstimme stellt diese in alphabetischer Reihenfolge vor. Heute: Robert Reck.

Der 28-jährige Diplom-Wirtschaftsingenieur ist parteilos, wird jedoch von der SPD unterstützt. Robert Reck wuchs in Beuster auf und absolvierte in Seehausen seine Schulausbildung und sein Abitur. Im Anschluss an die Gymnasialzeit leistete Reck seinen Wehrdienst. Danach nahm er ein Wirtschaftsstudium in Braunschweig auf und beendete dieses an der Technischen Universität Dresden. Sein Diplom legte Reck im Bereich Wirtschaftsprüfung und Betriebswirtschaftliche Steuerlehre ab. Anschließend war er unter anderem im Goethe-Institut Jakarta tätig - als Mitarbeiter beim Verwaltungsleiter mit regionalem Fachauftrag fu¨r die Region Su¨dostasien-Australien-Neuseeland. Seit 2010 arbeitet Robert Reck an der Universität Mannheim als akademischer Mitarbeiter und schreibt an seiner Doktorarbeit. Sein Hauptwohnsitz ist nach wie vor in Beuster.

Im Falle seiner Wahl sieht Reck die größte Herausforderung und wichtigste Aufgabe in der Gestaltung des demografischen Wandels, der über die Zukunft vieler Einrichtungen und Strukturen mit entscheidet. "Der Bevölkerungsrückgang, der unserer Region besonders trifft, erfordert die Erarbeitung von umfassenden Konzepten. Je früher die Menschen vor Ort das Heft des Handelns selbst in die Hand nehmen, umso besser. Klar ist aber auch, dass wir es nicht allein können. Wir brauchen die Unterstützung von Land, Bund und EU", sagt Robert Reck. Um besagte Konzepte zu entwickeln, sei es erforderlich, viele Akteure an den Tisch zu holen. Dabei denkt der Kandidat an die Wirtschaftsunternehmen, die Landwirtschaft, Vereine sowie Sozial- und andere Verbände. Ihm sei klar, dass dies eine Mammutaufgabe sei, die einen langen Atem erfordere. "Sehr wichtig dabei ist es, über den Tellerrand zu blicken und kleinstaatliches Denken hinter uns zu lassen." Hinsichtlich der Wirtschaftsförderung würde Reck beispielsweise versuchen, mehr Menschen aus der Region dazu zu motivieren, selbst Betriebe zu gründen und dafür bestmögliche Unterstützung geben.

Bei allen Überlegungen sei der Alterung der Bevölkerung Rechnung zu tragen. Die Gesundheitsversorgung müsse verstärkt darauf ausgerichtet werden. Mehr Augenmerk sei auf die Barrierefreiheit zu richten. Es würden mehr Betreuungs- und Pflegeangebote benötigt, um den Angehörigen den Rücken für ihre Berufstätigkeit freizuhalten. Eine weitere Herausforderung, sei der Fachkräftemangel. "Als erstes müssen wir dafür sorgen, dass möglichst viele Menschen die hier aufwachsen, auch hier bleiben. Dafür sind die Strukturen zu schaffen und zu erhalten. Reck: "Die Ausbildungsmöglichkeiten spielen eine fundamentale Rolle. Mehr Patenschaften zwischen Schulen und Betrieben wären ein Schritt. Das dient der Berufsorientierung und Betriebe können so junge Leute an sich binden."

Für eine tolle Institution hält Reck die Kinder-Uni in Stendal. "Ich würde mich gern dafür einsetzen, dass auch Kinder aus der Region Seehausen dieses Angebot nutzen können. Das wäre einfach zu realisieren, mit der Schaffung von Fahrmöglichkeiten."

Was die Schulbildung betrifft, hält der Beusteraner die Gemeinschaftsschule für ein Modell der Zukunft - gerade in der ländlichen Region. "Schulpolitik ist natürlich Ländersache. Aber falls es seitens der Schulen und Eltern solche Bestrebungen gäbe, würde ich dafür meine volle Unterstützung anbieten."

Wie Reck weiter ausführt, sei es wichtig, das Gemeinschaftsgefühl in der Region Seehausen zu stärken. "Damit meine ich nicht nur den Austausch über die Ortsgrenzen hinweg, sondern auch das Zusammenbringen von Jung und Alt. Dazu könnte beispielsweise ein Sportfest für alle KItas und Schulen beitragen. Ich bin mir sicher, dass sich bei solchen Aktivitäten viele mobile ältere Menschen gern aktiv mit einbringen würden."

Sollte er gewählt werden, würde Robert Reck die Verwaltung moderner und noch bürgernäher gestalten. Die Mitarbeiter sollten gute Möglichkeiten erhalten, sich zu entwickeln. "Beim Umgang mit den Beschäftigten wäre mir ein vertrauensvoller, offener und menschlicher Umgang wichtig. Dies betrifft ebenso den Umgang mit den Bürgermeistern und Räten." Nachholbedarf sieht Reck bei der Internetpräsentation. "Auch was die Etablierung der kaufmännischen Buchhaltung betrifft, kann ich auf Grund meiner bisherigen beruflichen Tätigkeit einen großen Beitrag leisten", sagt Reck abschließend.