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Letzter Schultag am Jahngymnasiums und an der Jeetzeschule Von "Abimorphose" und "Abikaniern"

Von Marco Heide und Melanie Mielke 12.04.2014, 10:59

"Nie wieder Schule!" lautete gestern der Schlachtruf in Salzwedel. Während das Jahngymnasium seine "Abimorphose" feierte, hatten die "Abikanier" die Jeetzeschule bevölkert.

Salzwedel l Das war`s! Nie wieder müssen die Zwölftklässler des Salzwedeler Jahngymnasiums pünktlich zum Unterricht erscheinen. Gestern war nämlich ihr letzter Schultag. Und damit die Mädchen und Jungen ihren Lehrern und Mitschülern noch lange in Erinnerung bleiben, verabschiedeten sie sich mit einem amüsanten Programm aus dem aktiven Schuldienst.

Getreu dem diesjährigen Abi-Motto "Abimorphose - in zwölf Jahren vom Hugo zum Boss" entwickelten die Abiturienten eine Geschichte, die die verschiedenen Etappen ihrer Schullaufbahn thematisierte. Und wer kann besser Geschichten erzählen, als Oma und Opa? Sophia Herfurth und Jan Krause machten sich ein paar Jahre älter und führten durch die Show.

Ein entscheidender Tag im Leben eines jeden Kindes und späteren Abiturienten ist der erste Schultag. An diesem Tag lernt man erstmals seine Lehrer kennen. Doch wie gut kennen sich die Pauker untereinander? Das wollten die Jahn-Zwölftklässler herausfinden und ließen ihre Lehrkräfte bei verschiedenen Spielen gegeneinander antreten. So musste ein Pädagoge den Charakter eines seiner Kollegen darstellen und sein Gegenüber musste erraten, um welchen Lehrer es sich handelt.

Zwischen den Spielen führten die angehenden Abiturienten in der Aula Tänze auf und machten Musik. Der Höhepunkt war das Abschluss-Lied, bei dem alle Zwölftklässler gemeinsam auf der Bühne des Jahngymnasiums standen. Vermutlich zum letzten Mal.

"Abikanien - Ein Stamm, der niemals ausstirbt" hieß es dagegen in der Jeetzeschule. Robin Meyer erzählte die Geschichte vom Stamm der "Abikanier", der sich im Land zwischen Euphrat und Tigris angesiedelt hatte. Doch sie wurden vom Stamm der Lehrer überfallen und in die Knechtschaft gezwungen. Nun war die Zeit der Rache gekommen. Die "Abikanier" verfolgten ihre Peiniger und stellten sie vor Gericht. Als erstes erwischte es Jane Ahlberg und Mathias Schnoor. Sie wurden angeklagt, den "Abikaniern" unerreichbare Ziele im Sport gestellt zu haben. Um ihre Unschuld zu beweisen, mussten sie selber eine Volleyball- und Seilsprung-Prüfung ablegen. Sieger war Mathias Schnoor. Während Jane Ahlberg in das provisorisch angelegte Gefängnis überstellt wurde, blühte Mathias Schnoor ein ganz anderes Schicksal: Er wurde getauft - mit Wasser und Perlwein.

Godela Böhlen und Holger Teickner hatten dagegen ganz anderen Hürden zu meistern. Da sie ihren Schülern wiederholt fehlende mathematische Kenntnisse vorgeworfen hatten, mussten sie nun selber eine knifflige Aufgabe lösen. "36 Schüler sind an dieser Schule, davon sind 12 im Praktikum, 2 schwänzen und 14 sind in Zethlingen. Berechnen Sie den Umfang des Schulgebäudes." "51,5 Meter", antwortete Böhlen schlagfertig. Für die falsche Antwort wanderten auch sie und Teickner ins Gefängnis.

Für Holger Thiel und Andrea Krüger wurde es besonders schwer. Andrea Krüger habe sich immer gerühmt, dass sie die Schrift ihrer Schüler zweifelsfrei erkennen könne, lautete die Anklage. Zwölfmal wurde der gleiche Satz auf eine Folie geschrieben und an die Wand geworfen. Für Andrea Krüger hieß es nun, mithilfe ihres Kollegen Thiel, die Schriften zuzuordnen. Bei acht der Schriftproben erkannten sie den Autoren des Satzes. Anschließend galt es für Holger Thiel, drei Fragen zu beantworten, beispielsweise "Darf ein Mann in der Sowjetunion die Schwester seiner Witwe heiraten?". Diesmal durfte Andrea Krüger ihm helfen. Beide antworteten fälschlicherweise mit "Ja". Am Ende wanderte Holger Thiel ins Gefängnis. Außerdem standen Schaumkuss-Wettessen und das Nachtanzen einer Choreographie auf dem Programm.

Weitere Bilder auf Seite 21 und im Internet auf www.volksstimme.de/salzwedel