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Schönebecker stimmen für Oberbürgermeister ab / 35,9 Prozent Wahlbeteiligung Knoblauch und Goldschmidt in Stichwahl

Von Heike Heinrich und Kathleen Radunsky 16.12.2013, 01:21

Schönebeck l Schönebeck hat gewählt. Doch keiner der sechs Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters konnte eine absolute Mehrheit auf sich vereinen. Somit kommt es am 12. Januar zur Stichwahl zwischen Bert Knoblauch (CDU, 40,1 Prozent der Stimmen) und Einzelkandidat Holger Goldschmidt (20 Prozent).

Auch wenn die eigentliche Wahl noch nicht gewonnen ist: Bert Knoblauch ist mehr als zufrieden. Der Kandidat der CDU hat gestern bei der Wahl um das Amt des Schönebecker Oberbürgermeistes 40,1 Prozent und damit 3996 von 9956 abgegebenen und gültigen Stimmen erhalten.

"Dass der Abstand zu den anderen so deutlich wird, hätte ich nicht gedacht. Jeder hat einen guten Wahlkampf gemacht, jeder hat seine Lager, in denen er punktet", sagt Bert Knoblauch. Aufgeregt, nein aufgeregt sei er gestern tagsüber nicht gewesen, eher etwas innerlich angespannt. Um neun Uhr sei er zur Wahl gegangen, dann in die Kirche und später zum Arbeiten in seine Kanzlei. Mit Familie und CDU-Mitstreitern hat er die Auszählung dann im "Holzwurm" verfolgt. Ganz anders seine Ehefrau Sabine: "Ich habe mir schon gedacht, dass es so ausgeht. Ich war immer optimistisch, denn ich weiß um die Stärken meines Mannes."

"Der Wahlkampf geht weiter" - Holger Goldschmidt

Doch 40,1 Prozent sind keine 50,1 und mehr Prozent - und somit keine absolute Mehrheit. Diese wäre nötig gewesen, um als neuer Oberbürgermeister aus der Wahl hervorzugehen. Somit wird es am 12. Januar eine Stichwahl geben - zwischen Bert Knoblauch und Einzelkandidat Holger Goldschmidt, der mit 20 Prozent (1995 Stimmen) das zweitbeste Ergebnis bei der gestrigen Wahl eingefahren hat.

"Damit habe ich nicht gerechnet, aber ich habe es gehofft", sagt der Elbenauer, der seine Wahlparty mit Freunden und Familie gestern Abend im Eiscafé in Elbenau feierte. "Heute sind auch meine Kumpels dabei, die mich motiviert haben, das Ding zu reißen", sagt er gegenüber der Volksstimme. "Ohne die Elbenauer hätte ich das nicht getan." Nach der Wahl ist vor der Wahl. Deshalb kann sich Goldschmidt nun keine Pause gönnen. "Der Wahlkampf geht weiter", sagt er. Er möchte mit seinen Themen punkten. Wichtig ist dem Elbenauer, dass der nächste Oberbürgermeister sich nicht von Parteigerangel leiten lasse. Deshalb sei er zur Wahl auch als Einzelkandidat angetreten. Bei der Stichwahl am 12. Januar sieht Holger Goldschmidt für sich gute Chancen.

"Es gibt noch genügend Aufgaben im Bauhof" - Heinz-Werner Herrler

Denn: 60 Prozent der Wahlberechtigten in Schönebeck könne er noch für sich gewinnen, sagt er. Damit bezieht er sich auf die Wahlbeteiligung, die gestern bei der Oberbürgermeisterwahl "deprimierend" war - 35,9 Prozent.

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Enttäuscht hat sich gestern Abend Frank Schiwek (SPD) gezeigt - "über die Wahlbeteiligung und auch über das Ergebnis". Er erreicht 18,2 Prozent (1808 Stimmen). "Ich hatte während der Wahlkampfzeit unheimlich viel Zuspruch erhalten, hatte ein tolles Team hinter mir", sagt er im Telefongespräch. Er wünsche sich eine konstruktive Stadtratsarbeit und werde die Ziele, die er im Wahlkampf versprochen habe, weiter verfolgen. Das Leben gehe weiter, blickt Schiwek nach vorn und sagt: "Morgen fahre ich zu meiner Schule und mache Kollegen und Schüler glücklich."

"Wir wollten gern sechs Stimmen besser sein...", meint Heinz-Werner Herrler, nachdem das vorläufige Endergebnis feststeht. Der Kandidat der Linken hat sich 18,1 Prozent, sprich 1803 Stimmen - und damit fünf weniger als die SPD - gesichert. Seine persönliche Stimmung sei nicht ganz so gut. Aber er habe sich schon gedacht, dass sich diejenigen die Plätze teilen, die es nun auch sind. Dennoch hätte er sich gewünscht, ein klein bisschen besser abzuschneiden. Aber: "Es gibt noch genügend Aufgaben im Bauhof."

"Für No-Name und nichtpolitisch ist das okay" - Peter Volz

Einzelkandidat Peter Volz nimmt das Ergebnis gelassen. 245 Wähler haben für ihn gestimmt, das sind 2,5 Prozent. "Für No-Name und nichtpolitisch ist das okay", meint er. Er lobt die Fairness der Kandidaten während der Wahlkampfzeit untereinander, ist aber traurig über die Wahlbeteiligung. "Ich wünsche unserer Stadt einen guten neuen Start und dem neuen Oberbürgermeister gutes Gelingen", betont er.

Die verbleibenden 1,1 Prozent und damit 109 Stimmen gehen auf das Konto von Robert Leubeling, Kandidat der Grünen. "Ein schönes Ergebnis, ich bin sehr zufrieden damit", kommentiert er das Wahlergebnis und fügt erklärend an: "Ich habe mir gar nichts vorgenommen und auch nichts gehofft. Ich wollte nur frischen Wind reinbringen und ich denke, das ist mir gelungen."