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1050-Jahr-Feier Rosenburger sammeln Altstoffe für das Fest

In Groß Rosenburg lamentiert man nicht, wenn im Kommunalsäckel Ebbe
herrscht. Weil 2015 das Ortsjubiläum finanziert werden muss,
organisierte die Feuerwehr eine Altstoff-Sammelaktion.

Von Thomas Linßner 29.09.2014, 03:29

Groß Rosenburg l Es war schon ein herziges Bild, wie die Knirpse der Kinderfeuerwehr mit dem Klaufix durchs Dorf zuckelten, um Altkleider und Papier einzusammeln. Wobei die Begeisterung der Sieben- bis Zehnjährigen kaum zu bremsen war. Die zweirädrigen Karren waren zuweilen so voll, dass die Kinder wie die Sieben Schwaben schoben und zogen.

Wobei auch heitere Stilblüten nicht ausblieben. "Die blaue Tonne haben wir nicht geklaut, die bringen wir unserem Fußballtrainer nachher wieder zurück", ächzte der achtjährige Tom, der mit Bruder Tim und Kumpel Richard eine blaue Altpapier-Tonne von der Rosmariengasse bis zum Georgsplatz bugsierte. Wer als Erwachsener so ein volles Ding schon mal bewegt hat, weiß um diese Leistung.

Für die Kinder war es ein schönes Erlebnis, weil die Erwachsenen durchweg positiv reagierten. "Die erinnern mich an die Jungen Pioniere", lächelte eine 69-Jährige. In den 1960er Jahren seien auch Schüler ausgeschwärmt, um Altstoffe für alle möglichen Soli-Aktionen zu sammeln. Das fing bei Kuba an und reichte bis Vietnam.

Zu den Spendern zählten am Sonnabend auch Gerda und Karl-Heinz Schneider. "Wir haben in unsere Altkleidersäcke auch Sachen reingesteckt, die wir 1960 beim Feuerwehrball getragen haben", verriet Gerda Schneider, die wie ihr Mann jahrzehntelang aktives Mitglieds der Wehr war. Das nun ausgerechnet der Feuerwehr-Nachwuchs die aus der Mode gekommenen Klamotten einsammelt, sei um so schöner.

Den Hut hatte bei der Aktion Kamerad Olaf Schneider auf, der sich um die Nachwuchsarbeit kümmert. Er arbeitete auch den Plan aus, wer wo sammelte. Während der Altstoff-erlös dem Budget der 1050-Jahr-Feier auf die Beine hilft, wurde Schrott für den in Gründung befindlichen Feuerwehrverein gesammelt. Die Kameraden machten mehrere Touren durchs Dorf, um vom schweren Heizkörper bis zum leichtgewichtigen Emaille-Eimer alles Metallische aufzuladen.

Ortsbürgermeister Michael Pietschker sah das Treiben mit Wohlgefallen. Zusammen mit Ingelore Menzel kochte er zeitgleich 80 Portionen Erbsensuppe mit Bockwurst im Haus des Kultur- und Carnevalsver-

eins für die Wasserwehr, die in Klein Rosenburg eine Großübung machte. (Darüber berichtet die Volksstimme morgen.) "Das bringt nicht nur Geld in die Kasse, das ist auch gut für die Dorfgemeinschaft", lobte der Ortschef. Er hatte der Wehr die Sammelaktion vorgeschlagen, nachdem er von einem Altstoffhändler angesprochen worden war. Wie Michael Pietschker sagte, soll es im kommenden Frühjahr eine Zweitauflage geben. Also liebe Rosenburger, bis dahin alles schön aufheben!