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Katharinenschule in Schneidlingen hofft auf Hilfe über den Bundesfreiwilligendienst Der neue Freiwillige muss kussfest sein

Von Ariane Amann 24.04.2013, 01:12

Schneidlingen l In der Katharinenschule an der Hospitalstraße wird es nie langweilig. Das behauptet Schulleiterin Heike Littmann jedenfalls mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht. An der Bildungseinrichtung werden rund 50 Jungen und Mädchen mit unterschiedlichsten geistigen Behinderungen unterrichtet.

Genau dort wünschen sich die Lehrer und Betreuer nun Unterstützung. "Unsere durch den Bundesfreiwilligendienst gewährte Stelle ist ausgelaufen, und wir würden uns freuen, wenn uns wieder jemand unterstützen könnte", sagt Schulleiterin Littmann.

Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) ist Nachfolger des Zivildienstes, er ist offen für alle Altersgruppen. "Eine solche Station ist sinnvoll für Menschen, die sich beruflich neu orientieren oder auch einfach nur sinnvoll in die Gesellschaft einbringen wollen", weiß Holger Holtz, Geschäftsführer der Klusstiftung, in deren Trägerschaft sich die Katharinenschule befindet. Er erklärt weiter: "Wir haben bisher durchweg sehr gute Erfahrungen mit dem Bundesfreiwilligendienst gemacht und sind sehr dankbar für das Engagement der Teilnehmerinnen."

Einrichten müsste sich der neue "Bufdi", so die umgangssprachliche Bezeichnung für die Teilnehmer am BFD, natürlich auf die Arbeit mit behinderten Kindern. Schulleiterin Heike Littmann führt aus: "Unser Bufdi wird in einer Klasse eingesetzt und in die Betreuung der Kinder eingebunden. Das kann mal eine Einzelbetreuung oder Begleitung sein, eine Tätigkeit im Hort, aber auch pflegerische Aspekte gehören immer mal dazu."

Spezielle Vorkenntnisse braucht der "Bufdi" nicht mitbringen, aber: "Ohne Interesse an Kindern geht es natürlich nicht. Unsere Schützlinge können manchmal auch anstrengend sein, so dass eine gewisse Toleranz nötig ist. Außerdem sind unsere Kinder in der Schule ungemein herzlich, so dass man auch öfter einfach mal gedrückt und geküsst wird. Das muss man schon hinnehmen können", schmunzelt sie.

Wer sich für die Stelle als "Bufdi" in der Katharinenschule interessiert, kann sich gern mit der Einrichtung in Verbindung setzen. "Wir zeigen Interessenten gern unsere Räume und Möglichkeiten, und wenn es passt zwischen uns, dann könnte unser neuer Bufdi auch sofort bei uns anfangen", sagt Heike Littmann.

Der BFD dauert in der Regel zwölf Monate, die Pflichtschulzeit müssen die Teilnehmer hinter sich haben. Eine Altersbegrenzung gibt es nicht, auch Senioren können sich für die Stelle melden. Für Absprachen ist Geschäftsführer Holger Holtz in der Klusstiftung unter der Telefonnummer (039267)9310 erreichbar.