Kreis und Stadt bauen

Von Daniel Wrüske 11.06.2015, 20:04

Atzendorf l In der Atzendorfer Ortsdurchfahrt Richtung Athensleben geht nichts mehr: Die Fahrbahnen der Dorfstraße, der Athenslebener Chaussee und der Kreuzung Am Teich sind aufgenommen. Alles ist bis Mitte November komplett gesperrt. Der Salzlandkreis, verantwortlich für die Kreisstraße, baut die Strecke komplett neu aus. Er arbeitet dabei mit der Stadt Staßfurt zusammen, die - wiederum als Aufgabenträger - sämtliche Gehwege, Bordanlagen und die Straßenbeleuchtung erneuert. Auch ein neuer Regenwasserkanal ist gelegt worden.

Zwei Abschnitte

"Der Ausbau wurde in zwei Abschnitte geteilt, wegen der innerörtlichen Umleitung", erklärt Ralf Felgenträger, Leiter des Kreiswirtschaftsbetriebes. Der erste Abschnitt, die, Athenslebener Chaussee, soll straßenmäßig bis Ende Juni fertiggestellt sein. Danach sollen die Arbeiten in der Dorfstraße weitergehen. An den Nebenanlagen werde parallel gearbeitet, sagt Ralf Felgenträger.

Der Baumaßnahme jetzt sind umfangreiche Planungen und Vorarbeiten vorangegangen. Der Landkreis hat die Straße auf seiner Prioritätenliste gehabt und bei der Stadt Staßfurt angefragt, ob sie sich beteiligen wolle. Wolfgang Kaufmann, im Rathaus der Bodestadt für das Bauen zuständig, erklärt, dass man das Angebot angenommen habe, weil man Synergieeffekte nutzen könne. "Bei so großen Baustellen, bei denen von der Straße bis zum Gehweg alles komplett gemacht wird, können Kosten gespart werden, wenn alles auf einmal passiert." Die Firma sei einmal vor Ort, die Ausschreibung könne komplett durchgeführt werden, die Baustelleneinrichtung erfolge nur einmal und die Behinderungen würden nur einmal auftreten. Wolfgang Kaufmann weiß aber auch, dass es andere Straßen in Atzendorf gibt, die aus Sicht der Stadt viel eher einer Sanierung bedürfen. Dem Fachbereichsleiter fällt im Volksstimme-Gespräch als Beispiel sofort die Herzstraße ein.

In der Staßfurter Bauverwaltung hat man sich allerdings auch entschlossen mitzubauen. Zum einen , weil die Fußwege in einem schlechten Zustand gewesen sind. Wichtiger noch war aber, dass die Dorfstraße einen neuen Regenwasserkanal benötigte. "Wir haben den alten Kanal mit einer Kamera befahren lassen", berichtet Wolfgang Kaufmann. "Er war sehr marode." Zudem verlief der Kanal über Privatgrundstücke. Der neue liegt im Straßenbereich. "Diese Kanäle müssen unterhalten werden. Zugänglichkeit und Erreichbarkeit müssen gegeben sein", nennt der Ressortchef den Grund für den Kanalneubau. Bevor das passieren konnte, habe die Stadt bei der Vorflutsituation, also der Ableitung des Regenwassers im gesamten Bereich, Anpassungen vornehmen müssen. Wolfgang Kaufmann erklärt, dass das Regenwasser von der Hauptstraße in Richtung Straße Am Teich geführt werden, auch das Wasser aus der Athenslebener Chaussee komme hier an. Hier musste die Stadt die Wasserführung verändern, damit alles in Richtung Milchgraben gebracht wird. "Nach diesen Arbeiten an der Vorflutsituation gehen die Arbeiten jetzt kontinuierlich voran", schätzt Ralf Felgenträger vom Kreiwirtschaftbetrieb ein. Das Bauende ist für den 17. November geplant. Die Gesamtbaukosten belaufen sich zur Zeit nach Angaben des Kreises auf 1 357 000 Euro.

Polizei kontrolliert

Eine Umleitung für Baustelle in Atzendorf ist weiträumig ausgeschildert. Lediglich Anliegern ist es gestattet, die Straßen zu passieren um ihre Grundstücke erreichen zu können. Dennoch gab es Anrufe in der Volksstimme-Redaktion, das Lkw die Strecke trotz der Vollsperrung nutzen würden. Marco Kopitz, Sprecher der Polizei im Salzlandkreis, die für die Verkehrsüberwachung verantwortlich zeichnet, sagt, dass keine Hinweise bei seiner Behörde eingegangen seien. "Nach der Volksstimme-Anfrage haben wir uns aber entscheiden, dass die Streifen in Atzendorf besonders darauf achten werden, ob sie Verstöße gegen das Befahrungsverbot feststellen."