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Religiöse Kinderwoche in der Katholischen St. Mariengemeinde in Staßfurt Ziel: Ein Stück Reich Gottes auf Erden leben

Von Daniel Wrüske 06.07.2009, 07:02

Staßfurt. " Um Himmels Willen – Dein Reich komme ", war das Thema der diesjährigen Religiösen Kinderwoche ( RKW ) im Bistum Magdeburg und in vielen anderen katholischen Diözesen in Deutschland. In der Mariengemeinde in Staßfurt hat die RKW Tradition, eine Woche lang treffen sich Kinder und Jugendliche, um miteinander über ihren Glauben zu sprechen, kreativ zu sein und zu spielen. Die Vision des Reiches Gottes auf Erden, Grundaussage der Botschaft und Offenbarung Jesu im Neuen Testament der Bibel bildete den Kern der Kinderwoche in St. Marien. Zugegeben, ein für Kinder nicht ganz einfaches Thema. Das findet auch Gemeindereferentin Gisela Hillmann, die mit ihrem Team – Pfarrer Diethard Schaffenberg, Diakon Berno Wendt, Angela Wendt, Beate Poschlod, Hannelore Wetterling, Manuela Knigge und Marcus Kothe – die Religiöse Kinderwoche für und in der der Gemeinde vorbereitet und durchgeführt hat. " Wir haben aber aus den 60 teilnehmenden Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen sechs und 13 Jahren vier Gruppen gebildet, um altersspezifisch an die verschiedenen Themen heranzugehen. " " Ich staune über deine Schöpfung ", " Ich übe mich in Gerechtigkeit ", " Ich finde zu Gott ", " Ich wage den Frieden ", " Ich lebe in Gemeinschaft " waren die fünf einzelnen Tage überschrieben, Themenblöcke, die allen einen Zugang zu " Um himmels Willen " schaffen sollten und konnten. " Die Kinder können mit vielen Dingen etwas anfangen ", berichtet Beate Poschlod von den Erfahrungen aus ihrer Gruppe. " Sie wissen genau, was gerecht und ungerecht ist. " Gisela Hillmann erzählt, wie sie das Thema in ihrer Gruppe angegangen sei, nämlich mit fünf Bonbons für 15 Kinder. " Schon irgendwie ungerecht ", sei allen da schnell aufgegangen.

" Ich denke schon, dass die Kinder etwas für sich mitnehmen

Wenn Kindern so die Möglichkeit gegeben werde, ein Stück von einer anderen Wirklichkeit zu erfahren, der vielleicht der gegenwärtige Alltag manchmal sogar konträr gegenüberstehe, dann verstünden sie leicht, was es mit dem Reich Gottes auf sich habe, meint die Gemeindereferentin. Und Beate Poschlod ergänzt : " Ich denke schon, dass die Kinder etwas für sich mitnehmen, wenn sie merken, dass das Leben viel schöner ist, wenn man beispielsweise teilt oder etwas zusammen unternimmt. "

Genau dass ist das Anliegen der Religiösen Kinderwoche, eine Grundidee des christlichen Glaubens vielleicht : Das Reich Gottes existiert schon auf der Erde, in der von Nächstenliebe getragenen Hinwendung den Anderen gegenüber. Ein Stück Himmel auf Erden.

Das " R " im Namen der RKW soll seine Entsprechung finden, in der Woche, die die Gemeinde für die Kinder organisiert, so Gisela Hillmann. Die Woche hat ihren Ursprung in DDR-Zeiten, als Kinder und Jugendliche noch nicht in christlichen Tagesstätten oder im Schulunterricht erreicht werden konnten. Aber Gemeinschaft und Miteinander stünden immer oben an. " Wir wollen den jüngsten Gemeindemitgliedern zeigen, dass Kirche viel mehr ausmacht, als der Gottesdienst am Sonntag. " So fuhren die RKW-Teilnehmer zur Wallfahr auf die Huysburg, einem im Harz gelegenen Benediktinerkloster, trafen dort auf Kinder und Jugendliche aus dem gesamten Bistum Magdeburg – von der Altmark bis ins Mansfelder Land. Auch ein großes Geländespiel – ebenso ein bisschen Tradition in St. Marien – stand auf dem Programm der fünf Tage. In Hohenerxleben entdeckten die Kinder die Umgebung, waren zu Gast im Landgut Klein, erlebten Natur und Mensch – alles was Schöpfung eben ausmacht – im Einklang.