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Aufnahmeverfahren abgebrochen Schmotz-Personalie scheitert bei Rotary

16.08.2014, 01:18

Stendal l Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) kann nicht Mitglied im Stendaler Rotary-Club werden. Nachdem acht der 48 Mitglieder im Rahmen des Aufnahmeverfahrens Widerspruch eingelegt hatten, wird der Aufnahmeantrag nicht weiter verfolgt.

Eine offizielle Stellungnahme des Clubs, der in diesem Frühjahr sein 20-jähriges Bestehen feierte, gibt es dazu nicht. "Die Rahmenbedingungen haben sich verändert", hieß es lediglich aus der Spitze der Organisation. Bewerben kann sich niemand um eine Mitgliedschaft bei den Rotariern. Nur aus der Mitte des Clubs können Vorschläge eingereicht werden - so auch bei Schmotz.

Bevor der Vorstand über eine Aufnahme entscheidet, können Mitglieder Widerspruch einlegen und diesen begründen. Wie es heißt, haben acht Rotarier davon während der vorgegebenen Frist Gebrauch gemacht. Dabei habe jeweils die frühere Funktion des studierten Finanzökonoms bei den Grenztruppen im Mittelpunkt der Argumentation gestanden.

Auf eine abschließende Vorstandsentscheidung wurde anschließend verzichtet. Bei diesem neunköpfigen Gremium sind mindestens sieben Ja-Stimmen für eine endgültige Aufnahme erforderlich.

"Bei uns ist es nicht wie in einem Verein oder einer Partei, wo eine Mehrheitsentscheidung zählt", erklärt ein Rotarier das Prinzip der starken Minderheitenrechte. Wenn mehrere Rotarier sich die Freundschaft mit einem Neumitglied nicht vorstellen können, sei dies eine praktisch nicht zu überwindende Hürde: "Die Mehrheit hätte den Oberbürgermeister mit Sicherheit aufgenommen."

Schmotz selbst sagte auf Nachfrage, dass er keine Mitgliedschaft bei Rotary oder den Lions anstrebe. "Ich bleibe meinem Prinzip treu, neutral zu bleiben." Viele Vereinigungen und Vereine leisteten in der Stadt "hervorragende Arbeit", die er gerne in seinem Amt, nicht aber mit einer Mitgliedschaft unterstütze.

Die weltweit 1,2 Millionen Rotary-Mitglieder verstehen sich als Männer und Frauen, "die Freundschaft leben und gemeinsam dort anpacken und helfen, wo Hilfe am dringendsten benötigt wird". Der Stendaler Club startete zuletzt etliche Initiativen bei der Fluthilfe und sammelt jährlich beim Weihnachtsmarkt durch verschiedene Aktionen Geld für lokale Hilfsprojekte.